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Julian Brandt
Date of Birth 02.05.1996
Age 28
Nat. Germany  Germany
Height 1,85m
Contract until Jun 30, 2026
Position Attacking Midfield
Foot right
Current club Borussia Dortmund

Stats 23/24

Competitionwettbewerb
Total 23/24: 471016
32712
1223
311

Julian Brandt [19]

May 22, 2019 - 4:06 PM hours
Julian Brandt [19] |#1581
Sep 8, 2020 - 12:06 PM hours
Ich finde solche Szenenbesprechungen sehr interessant. Man kann daran sehr gut erkennen, wie unterschiedlich die Vorstellungen von taktisch "richtigem" Verhalten sind.
Auch bezüglich der Zusammenhänge auf dem Platz gehen die Meinungen sehr stark auseinander. Kein Wunder, dass dann auch einzelne Spieler insgesamt deutlich anders bewertet werden von verschiedenen Usern.

Beispielsweise würde ich in dieser Szene Brandt niemals 50 % Schuld am Gegentor geben.
Da mag man den Pass für noch so dämlich halten. Selbst wenn es in dieser Situation weder Werner noch Draxler gegeben hätte und Brandt den Pass nur gespielt hätte, weil Akanji ja sonst sein Mitspieler ist, würde ich nicht in Brandt den Verantwortlichen für das Gegentor sehen.
Wenn ein Pass in die Spitz gespielt wird und vom gegnerischen Innenverteidiger abgefangen wird, dann muss man das so gut wie immer erfolgreich verteidigen können.

In der Folge finde ich es ebenso seltsam, die restlichen 50 % der Schuld nur Gosens zu zuschreiben.
Man kann dann zwar nicht sagen, welcher Weg genau der richtige wäre (wahrscheinlich hätten viele unterschiedliche Entscheidungen das Gegentor verhindert), aber ein paar Ansätze diese Szene besser aufzulösen gibt es sicherlich.
Beispielsweise finde ich nicht gut, dass Ginter nach vorne verteidigt, obwohl wir keinen Druck auf Xhaka bekommen und hinten 2gegen2 stehen. So war der Pass auf Embolo und damit der Raumgewinn bis zum Strafraum schwer zu verhindern.
Ginter verteidigt aber wahrscheinlich nur nach vorne, da Gündogan Richtung Xhaka geht, obwohl der viel zu weit weg von ihm ist.
Kroos trabt nur zurück und kann so nicht das Zentrum schließen, weswegen Rüdiger 1gegen1 im Zentrum steht und auch die Torvorlage auf Widmer vereinfacht wird.
Als Ginter zum Doppeln zurück war, hätte Embolo vielleicht direkter angegangen werden können, so dass sein Pass nicht möglich gewesen wäre.

Es ist für mich wie bei den meisten Toren: Eine Fehlerkette, in der nur ein einziger Spieler hätte besser handeln müssen. Wie hier schon mehrmals geschrieben: Am Ende ist das ein 7 gegen 4 am Strafraum. Fast egal, was davor war, das sollte man erfolgreich verteidigen.
Insofern würde ich das Gegentor niemals nur auf Brandt und Gosens reduzieren.
This contribution was last edited by mba123 on Sep 8, 2020 at 12:09 PM hours
Julian Brandt [19] |#1582
Sep 8, 2020 - 12:34 PM hours
Zitat von emes10
Ok, trotzdem verschweigst du immernoch, dass Brandt den Pass nur spielt, weil Draxler es so anzeigt..da hat sich Brandt darauf verlassen, das Werner das mitbekommen hat, was scheinbar nicht der Fall war..der Fehlpass war also nicht allein Brandts Schuld, wie du behauptest. du sagst, er sieht Werner starten..wieso sollte er ihn dann so anspielen, wie er es tat, die Aktionen waren beinahe zeitgleich und aus der Start bewegung kann Brandt unmöglich vorhersehen, wie Werner läuft (kann auch eine Finte sein, um den Gegenspielee zu täuschen)..also einfach ein Missverständnis und kein schlampiger, unbedachter Ball von Brandt.
...

Welche Idee Brandt bei seinem Pass hatte, ist kaum nachzuvollziehen.
Für mich sieht es aber so aus, als würde Brandt zumindest den richtigen Raum anpeilen. Die Situation mit Draxler und Werner hätte vielversprechend sein können; im besten Fall wäre vielleicht ein 2 gegen 1 mit Draxler/Werner gegen Akanji rausgesprungen.
Daher finde ich es gut, dass Brandt dort etwas versuchen wollte, anstatt den Sicherheitspass zu wählen.

Wen Brandt dann aber anspielen wollte, weiß ich nicht. Werner sah mir nicht anspielbar aus; höchstens mit einem Zauberball. Draxler war eher möglich, denke ich, aber auch schwierig, da ein Schweizer zurückeilte. Der Pass auf Draxler hätte sehr exakt mit dem richtigen Tempo in den Lauf kommen müssen.
Vielleicht war Brandt dann auch unschlüssig, sowohl Draxler als auch Werner waren direkt in seinem Blickfeld. Möglich, dass Brandt dann einfach irgendwie in den Raum spielt, ohne direkt Werner oder Draxler im Sinn zu haben.
Jedenfalls sehe ich nicht, wie Brandts Pass hätte erfolgreich sein sollen. Entweder ist der Pass in der Ausführung vollkommen missglückt oder Brandts Plan war schlecht (direkter Pass auf Werner, blindes Spiel in den Raum).

Für mich war aber ebenfalls Brandts Pass keine auffallend schlechte Szene. Es hätte etwas daraus entstehen können, aber die Ausführung war schlecht. So etwas darf Offensivspielern passieren. Wer Kreativität vorne reinbringt, dem unterlaufen auch solche Fehler. Es kommt dann auf die Anzahl dieser Fehler an, ob es zum Problem wird.

Meiner Meinung nach wird dieser Fehlpass auch nur so hervorgehoben, da im Anschluss das Gegentor fällt. Ansonsten sind solche Fehlpässe meistens zwei Minuten später wieder vergessen.
Julian Brandt [19] |#1583
Sep 8, 2020 - 12:59 PM hours
Zitat von mba123

Ich finde solche Szenenbesprechungen sehr interessant. Man kann daran sehr gut erkennen, wie unterschiedlich die Vorstellungen von taktisch "richtigem" Verhalten sind.
Auch bezüglich der Zusammenhänge auf dem Platz gehen die Meinungen sehr stark auseinander. Kein Wunder, dass dann auch einzelne Spieler insgesamt deutlich anders bewertet werden von verschiedenen Usern.

Beispielsweise würde ich in dieser Szene Brandt niemals 50 % Schuld am Gegentor geben.
Da mag man den Pass für noch so dämlich halten. Selbst wenn es in dieser Situation weder Werner noch Draxler gegeben hätte und Brandt den Pass nur gespielt hätte, weil Akanji ja sonst sein Mitspieler ist, würde ich nicht in Brandt den Verantwortlichen für das Gegentor sehen.
Wenn ein Pass in die Spitz gespielt wird und vom gegnerischen Innenverteidiger abgefangen wird, dann muss man das so gut wie immer erfolgreich verteidigen können.

In der Folge finde ich es ebenso seltsam, die restlichen 50 % der Schuld nur Gosens zu zuschreiben.
Man kann dann zwar nicht sagen, welcher Weg genau der richtige wäre (wahrscheinlich hätten viele unterschiedliche Entscheidungen das Gegentor verhindert), aber ein paar Ansätze diese Szene besser aufzulösen gibt es sicherlich.
Beispielsweise finde ich nicht gut, dass Ginter nach vorne verteidigt, obwohl wir keinen Druck auf Xhaka bekommen und hinten 2gegen2 stehen. So war der Pass auf Embolo und damit der Raumgewinn bis zum Strafraum schwer zu verhindern.
Ginter verteidigt aber wahrscheinlich nur nach vorne, da Gündogan Richtung Xhaka geht, obwohl der viel zu weit weg von ihm ist.
Kroos trabt nur zurück und kann so nicht das Zentrum schließen, weswegen Rüdiger 1gegen1 im Zentrum steht und auch die Torvorlage auf Widmer vereinfacht wird.
Als Ginter zum Doppeln zurück war, hätte Embolo vielleicht direkter angegangen werden können, so dass sein Pass nicht möglich gewesen wäre.

Es ist für mich wie bei den meisten Toren: Eine Fehlerkette, in der nur ein einziger Spieler hätte besser handeln müssen. Wie hier schon mehrmals geschrieben: Am Ende ist das ein 7 gegen 4 am Strafraum. Fast egal, was davor war, das sollte man erfolgreich verteidigen.
Insofern würde ich das Gegentor niemals nur auf Brandt und Gosens reduzieren.


Ich sehe es auch so, dass man da Brandt kaum einen Vorwurf machen kann. Für mich ist eher die unkoordinierte Rückwärtsbewegung das Problem, sodass selbst die größte Überzahl nichts hilft. Mir passt dabei vor allem nicht, wie unterschiedlich Ginter und die anderen beiden IV vorgehen. Ginter bleibt hoch, damit er die Kurzpassoption von Xhaka auf Steffen zustellt. Gündogan versucht dabei dann auf Xhaka zu schieben, wobei das keine Situation ist, in der er viel Druck auf den Mann bekommt. Daher war die Grundordnung bei Ballverlust sicher nicht perfekt, da man nicht gut positioniert war für ein gezieltes Gegenpressing und Brandt hat dadurch sicher eine Beteiligung am Treffer, die ich aber auch längst nicht so hoch sehe, weil es nicht allein sein Fehler ist, wenn der Rest nicht schnell genug in Position ist, obwohl man schon insgesamt recht hoch aufgerückt ist. Denn, das eigentliche Problem ist doch, dass Rüdiger und Süle extrem tief gehen und dabei Embolo nicht übernehmen, sondern nur begleiten, noch nicht mal jeweils auf den Mann schieben. Da wird von den verbliebenen IV rein im Raum verteidigt, während Ginter und Gündogan mannorientiert draufschieben sollen. Das ist für mich ziemlich widersprüchlich und unnötig, weil man so erst den Pass für Xhaka in die Tiefe zu Embolo anbietet, die sogar erst mal gefährlicher gewesen ist, als der eigentliche Abschluss, da die Schweizer so das 2gg2 bekommen und viel Platz haben.

Konsequentes Abwehrverhalten hätte für mich dann entweder so ausgesehen, dass sich Süle und Rüdiger an Ginter und Gündogan orientieren oder Gündogan, Ginter und Draxler an Süle und Rüdiger. Also hätten entweder Süle und Rüdiger hier dann mannorientierter agieren müssen und sich nicht direkt so tief fallen lassen sollen - vielleicht auch auf Abseits gespielt - oder aber der Rest legt direkt den Rückwärtsgang ein und Draxler versucht als nächster Mann zu Xhaka ins Gegenpressing zu gehen. Das sollte aber taktisch schon deutlich eindeutiger beantwortet sein als es das auf dem Platz war.

Das war auch nicht die einzige Szene. Die Chance in der 42. Minute war im Grunde auch so. Da begleitet Rüdiger Embolo nur mit 5m Sicherheitsabstand, sodass er aufdrehen kann. Kroos war zuvor gegen Widmer im Pressing auch zu weit weg und Steffen überlagert die andere Seite, wodurch Gündogan auf einmal einen Angreifer übernehmen muss, aber auch hier eher auf den Ballgewinn geht, anstatt den Raum nach hinten abzusichern. Auch da also der Widerspruch und die Kette steht in meinen Augen zu tief, weil 2 Schweizer sich simpel fallen lassen können und dann zwischen den deutschen IV und DM viel Platz haben, die keine Hilfe von den Offensiven und Schienen bekommen, sodass keine Kompaktheit da ist. Süle ist dann im Antritt zu langsam und Seferovic kann im Rücken einlaufen. Die 3er Kette ist für mich so dann auch ziemlich nutzlos, wenn niemand zupackt und am Ende trotzdem 1gg1 das Resultat sind, die man damit eigentlich vermeiden will.

Aber nochmal zurück zum Gegentor. Nachdem Embolo den Ball hat, steht man eigentlich wieder ganz gut rund um den 16er, da Embolo nicht sofort aufs Tempo drückt und man insgesamt eigentlich auch recht schnell zurück ist, sodass man relativ gut steht, bis auf Kroos vielleicht, als Embolo letztendlich in den Strafraum reingeht: https://youtu.be/KV12RD5-7t0?t=119

Nur passieren dann in meinen Augen wieder zu viele Fehler. Ginter sollte in meinen Augen nur durchlaufen, wenn Süle draufgeht und Embolo Richtung Grundlinie forciert. Da Embolo aber schon im Strafraum ist, hätte das schon vorher passieren müssen und es wäre in der Folge vernünftiger gewesen, wenn Ginter versucht den Raum so zuzustellen, dass Embolo nicht auf seinem starken Fuß aufziehen kann, wie er es am Ende dann auch machte. Zur Grundlinie sicherte schließlich auch schon Rüdiger ab, der dafür Seferovic viel Platz ließ - auf den der Ball vermutlich auch eigentlich kommen sollte. Das macht auch Sinn, wie Rüdiger das macht, sodass Ginter nicht auch noch entsprechend absichern muss. Man kann zwar darüber streiten, ob er so viel Abstand zu Seferovic lassen muss, aber falsch war das in meinen Augen zumindest nicht, wobei Kroos den Rückraum dicht machen und schneller zurückkommen muss. Im Endeffekt ist es aber vor allem zu einfach, wie Embolo mit einer simplen Bewegung weg vom Tor 2 IV aus dem Spiel nimmt. Widmer macht dann wieder dasselbe mit Gosens, wie Seferovic zuvor mit Süle. Klar, das ist nicht so leicht zu verteidigen, aber man kann es besser antizipieren, zumal der Abstand zu Rüdiger eben auch recht weit ist und Gosens daher auch die Lücke überhaupt erst aufmacht.

Daher passiert unterm Strich taktisch und individuell so viel, dass man Brandt am Ende kaum noch einen Anteil am Tor geben kann.
This contribution was last edited by BVBBC on Sep 8, 2020 at 1:01 PM hours
Julian Brandt [19] |#1584
Sep 8, 2020 - 1:15 PM hours
Zitat von BVBBC
Zitat von mba123

Ich finde solche Szenenbesprechungen sehr interessant. Man kann daran sehr gut erkennen, wie unterschiedlich die Vorstellungen von taktisch "richtigem" Verhalten sind.
Auch bezüglich der Zusammenhänge auf dem Platz gehen die Meinungen sehr stark auseinander. Kein Wunder, dass dann auch einzelne Spieler insgesamt deutlich anders bewertet werden von verschiedenen Usern.

Beispielsweise würde ich in dieser Szene Brandt niemals 50 % Schuld am Gegentor geben.
Da mag man den Pass für noch so dämlich halten. Selbst wenn es in dieser Situation weder Werner noch Draxler gegeben hätte und Brandt den Pass nur gespielt hätte, weil Akanji ja sonst sein Mitspieler ist, würde ich nicht in Brandt den Verantwortlichen für das Gegentor sehen.
Wenn ein Pass in die Spitz gespielt wird und vom gegnerischen Innenverteidiger abgefangen wird, dann muss man das so gut wie immer erfolgreich verteidigen können.

In der Folge finde ich es ebenso seltsam, die restlichen 50 % der Schuld nur Gosens zu zuschreiben.
Man kann dann zwar nicht sagen, welcher Weg genau der richtige wäre (wahrscheinlich hätten viele unterschiedliche Entscheidungen das Gegentor verhindert), aber ein paar Ansätze diese Szene besser aufzulösen gibt es sicherlich.
Beispielsweise finde ich nicht gut, dass Ginter nach vorne verteidigt, obwohl wir keinen Druck auf Xhaka bekommen und hinten 2gegen2 stehen. So war der Pass auf Embolo und damit der Raumgewinn bis zum Strafraum schwer zu verhindern.
Ginter verteidigt aber wahrscheinlich nur nach vorne, da Gündogan Richtung Xhaka geht, obwohl der viel zu weit weg von ihm ist.
Kroos trabt nur zurück und kann so nicht das Zentrum schließen, weswegen Rüdiger 1gegen1 im Zentrum steht und auch die Torvorlage auf Widmer vereinfacht wird.
Als Ginter zum Doppeln zurück war, hätte Embolo vielleicht direkter angegangen werden können, so dass sein Pass nicht möglich gewesen wäre.

Es ist für mich wie bei den meisten Toren: Eine Fehlerkette, in der nur ein einziger Spieler hätte besser handeln müssen. Wie hier schon mehrmals geschrieben: Am Ende ist das ein 7 gegen 4 am Strafraum. Fast egal, was davor war, das sollte man erfolgreich verteidigen.
Insofern würde ich das Gegentor niemals nur auf Brandt und Gosens reduzieren.


Ich sehe es auch so, dass man da Brandt kaum einen Vorwurf machen kann. Für mich ist eher die unkoordinierte Rückwärtsbewegung das Problem, sodass selbst die größte Überzahl nichts hilft. Mir passt dabei vor allem nicht, wie unterschiedlich Ginter und die anderen beiden IV vorgehen. Ginter bleibt hoch, damit er die Kurzpassoption von Xhaka auf Steffen zustellt. Gündogan versucht dabei dann auf Xhaka zu schieben, wobei das keine Situation ist, in der er viel Druck auf den Mann bekommt. Daher war die Grundordnung bei Ballverlust sicher nicht perfekt, da man nicht gut positioniert war für ein gezieltes Gegenpressing und Brandt hat dadurch sicher eine Beteiligung am Treffer, die ich aber auch längst nicht so hoch sehe, weil es nicht allein sein Fehler ist, wenn der Rest nicht schnell genug in Position ist, obwohl man schon insgesamt recht hoch aufgerückt ist. Denn, das eigentliche Problem ist doch, dass Rüdiger und Süle extrem tief gehen und dabei Embolo nicht übernehmen, sondern nur begleiten, noch nicht mal jeweils auf den Mann schieben. Da wird von den verbliebenen IV rein im Raum verteidigt, während Ginter und Gündogan mannorientiert draufschieben sollen. Das ist für mich ziemlich widersprüchlich und unnötig, weil man so erst den Pass für Xhaka in die Tiefe zu Embolo anbietet, die sogar erst mal gefährlicher gewesen ist, als der eigentliche Abschluss, da die Schweizer so das 2gg2 bekommen und viel Platz haben.

Konsequentes Abwehrverhalten hätte für mich dann entweder so ausgesehen, dass sich Süle und Rüdiger an Ginter und Gündogan orientieren oder Gündogan, Ginter und Draxler an Süle und Rüdiger. Also hätten entweder Süle und Rüdiger hier dann mannorientierter agieren müssen und sich nicht direkt so tief fallen lassen sollen - vielleicht auch auf Abseits gespielt - oder aber der Rest legt direkt den Rückwärtsgang ein und Draxler versucht als nächster Mann zu Xhaka ins Gegenpressing zu gehen. Das sollte aber taktisch schon deutlich eindeutiger beantwortet sein als es das auf dem Platz war.

Das war auch nicht die einzige Szene. Die Chance in der 42. Minute war im Grunde auch so. Da begleitet Rüdiger Embolo nur mit 5m Sicherheitsabstand, sodass er aufdrehen kann. Kroos war zuvor gegen Widmer im Pressing auch zu weit weg und Steffen überlagert die andere Seite, wodurch Gündogan auf einmal einen Angreifer übernehmen muss, aber auch hier eher auf den Ballgewinn geht, anstatt den Raum nach hinten abzusichern. Auch da also der Widerspruch und die Kette steht in meinen Augen zu tief, weil 2 Schweizer sich simpel fallen lassen können und dann zwischen den deutschen IV und DM viel Platz haben, die keine Hilfe von den Offensiven und Schienen bekommen, sodass keine Kompaktheit da ist. Süle ist dann im Antritt zu langsam und Seferovic kann im Rücken einlaufen. Die 3er Kette ist für mich so dann auch ziemlich nutzlos, wenn niemand zupackt und am Ende trotzdem 1gg1 das Resultat sind, die man damit eigentlich vermeiden will.

Aber nochmal zurück zum Gegentor. Nachdem Embolo den Ball hat, steht man eigentlich wieder ganz gut rund um den 16er, da Embolo nicht sofort aufs Tempo drückt und man insgesamt eigentlich auch recht schnell zurück ist, sodass man relativ gut steht, bis auf Kroos vielleicht, als Embolo letztendlich in den Strafraum reingeht: https://youtu.be/KV12RD5-7t0?t=119

Nur passieren dann in meinen Augen wieder zu viele Fehler. Ginter sollte in meinen Augen nur durchlaufen, wenn Süle draufgeht und Embolo Richtung Grundlinie forciert. Da Embolo aber schon im Strafraum ist, hätte das schon vorher passieren müssen und es wäre in der Folge vernünftiger gewesen, wenn Ginter versucht den Raum so zuzustellen, dass Embolo nicht auf seinem starken Fuß aufziehen kann, wie er es am Ende dann auch machte. Zur Grundlinie sicherte schließlich auch schon Rüdiger ab, der dafür Seferovic viel Platz ließ - auf den der Ball vermutlich auch eigentlich kommen sollte. Das macht auch Sinn, wie Rüdiger das macht, sodass Ginter nicht auch noch entsprechend absichern muss. Man kann zwar darüber streiten, ob er so viel Abstand zu Seferovic lassen muss, aber falsch war das in meinen Augen zumindest nicht, wobei Kroos den Rückraum dicht machen und schneller zurückkommen muss. Im Endeffekt ist es aber vor allem zu einfach, wie Embolo mit einer simplen Bewegung weg vom Tor 2 IV aus dem Spiel nimmt. Widmer macht dann wieder dasselbe mit Gosens, wie Seferovic zuvor mit Süle. Klar, das ist nicht so leicht zu verteidigen, aber man kann es besser antizipieren, zumal der Abstand zu Rüdiger eben auch recht weit ist und Gosens daher auch die Lücke überhaupt erst aufmacht.

Daher passiert unterm Strich taktisch und individuell so viel, dass man Brandt am Ende kaum noch einen Anteil am Tor geben kann.


Wobei man hier eben noch ergänzen kann, dass eben auch viele Automatismen einfach nicht stimmen können, wenn die Spieler, die sich gerade in der Saisonvorbereitung mit ihren Klubs befinden, nur wenige Trainingseinheiten zusammen haben, um überhaupt etwas einzustudieren.
Zumal weder Ginter, noch Süle als auch Rüdiger in ihren Vereinen mit 3er-Kette spielen und dadurch eben mehr als ein paar Einheiten benötigt werden, um die Spieler auf so etwas einzustimmen. Da ist es logisch, dass es teilweise ziemlich Harakiri aussieht, was dort bei dem Gegentreffer veranstaltet wird.
Letztendlich liegt es eben auch am Löw zu überlegen, ob der Ansatz mit einer 3er-Kette in der N11 spielen zu wollen überhaupt der richtige ist, wenn das Spielermaterial ein solches System nicht wirklich hergibt. Das erinnert mich dann schon ein Stück weit an unseren BVB, wo häufiger versucht wird Spieler in ein System zu pressen (4er-Kette) welches ihnen nicht wirklich liegt, als lieber ein System auf das vorhandene Spielermaterial abzustimmen.
Bei Favre konnte man ja wenigstens noch eine Einsicht erkennen, indem er das System angepasst hat. Bei Löw glaube ich aber nicht daran, dass er dies tun wird. Weshalb solche Auftritte wie gegen Spanien und Schweiz zuletzt keine Ausnahme waren, sondern eher die Regel und man sich nicht alleine darauf verlassen sollte, dass die Spiele der N11 im Oktober ansehnlicher werden, nur weil mit den Bayern- + RB-Spielern, sowie Havertz noch etwas spielerische Qualität hinzukommt. Das Problem bei der N11 ist eben nicht die Qualität der Spieler, sondern was der Jogi damit veranstaltet und das ist seit geraumer Zeit echt grausam zu beobachten.
Julian Brandt [19] |#1585
Sep 8, 2020 - 1:30 PM hours
Sehe ich das richtig, dass Brandt sowohl Sonntagabend in Basel, als auch Montagabend in Dortmund jeweils 45+ Minuten gespielt hat?

Kann mir jemand den Sinn erklären?

•     •     •

Ich fühl´ mich sicher!
Julian Brandt [19] |#1586
Sep 8, 2020 - 1:39 PM hours
Zitat von bvbBomber
Sehe ich das richtig, dass Brandt sowohl Sonntagabend in Basel, als auch Montagabend in Dortmund jeweils 45+ Minuten gespielt hat?

Kann mir jemand den Sinn erklären?


Wir brauchen idealerweise mindestens einen deutschen offensiven Mittelfeldspieler mit längerfristiger Verletzung im Kader, da wir eigtl die Gehälter nicht mehr zahlen können und es stillschweigend eine Vereinbarung mit den Krankenkassen Dortmunds und der Auszahlung des Krankengeldes gibt.


Was denkst du wohl? Die Belastungssteuerung wird nichts dagegen gehabt haben, Spielpraxis vorm Saisonstart ist wichtig und wenn man sieht wie Deutschland gg die Schweiz gespielt hat kann man sicherlich auch nicht von Über-Belastung reden..

•     •     •

Fünf Minuten, Turkish.
Julian Brandt [19] |#1587
Sep 8, 2020 - 1:42 PM hours
Zitat von Danjo88
Zitat von BVBBC

Zitat von mba123

Ich finde solche Szenenbesprechungen sehr interessant. Man kann daran sehr gut erkennen, wie unterschiedlich die Vorstellungen von taktisch "richtigem" Verhalten sind.
Auch bezüglich der Zusammenhänge auf dem Platz gehen die Meinungen sehr stark auseinander. Kein Wunder, dass dann auch einzelne Spieler insgesamt deutlich anders bewertet werden von verschiedenen Usern.

Beispielsweise würde ich in dieser Szene Brandt niemals 50 % Schuld am Gegentor geben.
Da mag man den Pass für noch so dämlich halten. Selbst wenn es in dieser Situation weder Werner noch Draxler gegeben hätte und Brandt den Pass nur gespielt hätte, weil Akanji ja sonst sein Mitspieler ist, würde ich nicht in Brandt den Verantwortlichen für das Gegentor sehen.
Wenn ein Pass in die Spitz gespielt wird und vom gegnerischen Innenverteidiger abgefangen wird, dann muss man das so gut wie immer erfolgreich verteidigen können.

In der Folge finde ich es ebenso seltsam, die restlichen 50 % der Schuld nur Gosens zu zuschreiben.
Man kann dann zwar nicht sagen, welcher Weg genau der richtige wäre (wahrscheinlich hätten viele unterschiedliche Entscheidungen das Gegentor verhindert), aber ein paar Ansätze diese Szene besser aufzulösen gibt es sicherlich.
Beispielsweise finde ich nicht gut, dass Ginter nach vorne verteidigt, obwohl wir keinen Druck auf Xhaka bekommen und hinten 2gegen2 stehen. So war der Pass auf Embolo und damit der Raumgewinn bis zum Strafraum schwer zu verhindern.
Ginter verteidigt aber wahrscheinlich nur nach vorne, da Gündogan Richtung Xhaka geht, obwohl der viel zu weit weg von ihm ist.
Kroos trabt nur zurück und kann so nicht das Zentrum schließen, weswegen Rüdiger 1gegen1 im Zentrum steht und auch die Torvorlage auf Widmer vereinfacht wird.
Als Ginter zum Doppeln zurück war, hätte Embolo vielleicht direkter angegangen werden können, so dass sein Pass nicht möglich gewesen wäre.

Es ist für mich wie bei den meisten Toren: Eine Fehlerkette, in der nur ein einziger Spieler hätte besser handeln müssen. Wie hier schon mehrmals geschrieben: Am Ende ist das ein 7 gegen 4 am Strafraum. Fast egal, was davor war, das sollte man erfolgreich verteidigen.
Insofern würde ich das Gegentor niemals nur auf Brandt und Gosens reduzieren.


Ich sehe es auch so, dass man da Brandt kaum einen Vorwurf machen kann. Für mich ist eher die unkoordinierte Rückwärtsbewegung das Problem, sodass selbst die größte Überzahl nichts hilft. Mir passt dabei vor allem nicht, wie unterschiedlich Ginter und die anderen beiden IV vorgehen. Ginter bleibt hoch, damit er die Kurzpassoption von Xhaka auf Steffen zustellt. Gündogan versucht dabei dann auf Xhaka zu schieben, wobei das keine Situation ist, in der er viel Druck auf den Mann bekommt. Daher war die Grundordnung bei Ballverlust sicher nicht perfekt, da man nicht gut positioniert war für ein gezieltes Gegenpressing und Brandt hat dadurch sicher eine Beteiligung am Treffer, die ich aber auch längst nicht so hoch sehe, weil es nicht allein sein Fehler ist, wenn der Rest nicht schnell genug in Position ist, obwohl man schon insgesamt recht hoch aufgerückt ist. Denn, das eigentliche Problem ist doch, dass Rüdiger und Süle extrem tief gehen und dabei Embolo nicht übernehmen, sondern nur begleiten, noch nicht mal jeweils auf den Mann schieben. Da wird von den verbliebenen IV rein im Raum verteidigt, während Ginter und Gündogan mannorientiert draufschieben sollen. Das ist für mich ziemlich widersprüchlich und unnötig, weil man so erst den Pass für Xhaka in die Tiefe zu Embolo anbietet, die sogar erst mal gefährlicher gewesen ist, als der eigentliche Abschluss, da die Schweizer so das 2gg2 bekommen und viel Platz haben.

Konsequentes Abwehrverhalten hätte für mich dann entweder so ausgesehen, dass sich Süle und Rüdiger an Ginter und Gündogan orientieren oder Gündogan, Ginter und Draxler an Süle und Rüdiger. Also hätten entweder Süle und Rüdiger hier dann mannorientierter agieren müssen und sich nicht direkt so tief fallen lassen sollen - vielleicht auch auf Abseits gespielt - oder aber der Rest legt direkt den Rückwärtsgang ein und Draxler versucht als nächster Mann zu Xhaka ins Gegenpressing zu gehen. Das sollte aber taktisch schon deutlich eindeutiger beantwortet sein als es das auf dem Platz war.

Das war auch nicht die einzige Szene. Die Chance in der 42. Minute war im Grunde auch so. Da begleitet Rüdiger Embolo nur mit 5m Sicherheitsabstand, sodass er aufdrehen kann. Kroos war zuvor gegen Widmer im Pressing auch zu weit weg und Steffen überlagert die andere Seite, wodurch Gündogan auf einmal einen Angreifer übernehmen muss, aber auch hier eher auf den Ballgewinn geht, anstatt den Raum nach hinten abzusichern. Auch da also der Widerspruch und die Kette steht in meinen Augen zu tief, weil 2 Schweizer sich simpel fallen lassen können und dann zwischen den deutschen IV und DM viel Platz haben, die keine Hilfe von den Offensiven und Schienen bekommen, sodass keine Kompaktheit da ist. Süle ist dann im Antritt zu langsam und Seferovic kann im Rücken einlaufen. Die 3er Kette ist für mich so dann auch ziemlich nutzlos, wenn niemand zupackt und am Ende trotzdem 1gg1 das Resultat sind, die man damit eigentlich vermeiden will.

Aber nochmal zurück zum Gegentor. Nachdem Embolo den Ball hat, steht man eigentlich wieder ganz gut rund um den 16er, da Embolo nicht sofort aufs Tempo drückt und man insgesamt eigentlich auch recht schnell zurück ist, sodass man relativ gut steht, bis auf Kroos vielleicht, als Embolo letztendlich in den Strafraum reingeht: https://youtu.be/KV12RD5-7t0?t=119

Nur passieren dann in meinen Augen wieder zu viele Fehler. Ginter sollte in meinen Augen nur durchlaufen, wenn Süle draufgeht und Embolo Richtung Grundlinie forciert. Da Embolo aber schon im Strafraum ist, hätte das schon vorher passieren müssen und es wäre in der Folge vernünftiger gewesen, wenn Ginter versucht den Raum so zuzustellen, dass Embolo nicht auf seinem starken Fuß aufziehen kann, wie er es am Ende dann auch machte. Zur Grundlinie sicherte schließlich auch schon Rüdiger ab, der dafür Seferovic viel Platz ließ - auf den der Ball vermutlich auch eigentlich kommen sollte. Das macht auch Sinn, wie Rüdiger das macht, sodass Ginter nicht auch noch entsprechend absichern muss. Man kann zwar darüber streiten, ob er so viel Abstand zu Seferovic lassen muss, aber falsch war das in meinen Augen zumindest nicht, wobei Kroos den Rückraum dicht machen und schneller zurückkommen muss. Im Endeffekt ist es aber vor allem zu einfach, wie Embolo mit einer simplen Bewegung weg vom Tor 2 IV aus dem Spiel nimmt. Widmer macht dann wieder dasselbe mit Gosens, wie Seferovic zuvor mit Süle. Klar, das ist nicht so leicht zu verteidigen, aber man kann es besser antizipieren, zumal der Abstand zu Rüdiger eben auch recht weit ist und Gosens daher auch die Lücke überhaupt erst aufmacht.

Daher passiert unterm Strich taktisch und individuell so viel, dass man Brandt am Ende kaum noch einen Anteil am Tor geben kann.


Wobei man hier eben noch ergänzen kann, dass eben auch viele Automatismen einfach nicht stimmen können, wenn die Spieler, die sich gerade in der Saisonvorbereitung mit ihren Klubs befinden, nur wenige Trainingseinheiten zusammen haben, um überhaupt etwas einzustudieren.
Zumal weder Ginter, noch Süle als auch Rüdiger in ihren Vereinen mit 3er-Kette spielen und dadurch eben mehr als ein paar Einheiten benötigt werden, um die Spieler auf so etwas einzustimmen. Da ist es logisch, dass es teilweise ziemlich Harakiri aussieht, was dort bei dem Gegentreffer veranstaltet wird.
Letztendlich liegt es eben auch am Löw zu überlegen, ob der Ansatz mit einer 3er-Kette in der N11 spielen zu wollen überhaupt der richtige ist, wenn das Spielermaterial ein solches System nicht wirklich hergibt. Das erinnert mich dann schon ein Stück weit an unseren BVB, wo häufiger versucht wird Spieler in ein System zu pressen (4er-Kette) welches ihnen nicht wirklich liegt, als lieber ein System auf das vorhandene Spielermaterial abzustimmen.
Bei Favre konnte man ja wenigstens noch eine Einsicht erkennen, indem er das System angepasst hat. Bei Löw glaube ich aber nicht daran, dass er dies tun wird. Weshalb solche Auftritte wie gegen Spanien und Schweiz zuletzt keine Ausnahme waren, sondern eher die Regel und man sich nicht alleine darauf verlassen sollte, dass die Spiele der N11 im Oktober ansehnlicher werden, nur weil mit den Bayern- + RB-Spielern, sowie Havertz noch etwas spielerische Qualität hinzukommt. Das Problem bei der N11 ist eben nicht die Qualität der Spieler, sondern was der Jogi damit veranstaltet und das ist seit geraumer Zeit echt grausam zu beobachten.


Also ich hab mir die Szene jetzt auch mal angeschaut, wobei man da den Fehlpass von Brandt nicht mehr gesehen hat, sondern erst ab dem Pass von Xhaka. Für mich geht das Ding zum größten Teil auf die Kappe von Süle. Der lässt nämlich Embolo ohne jeglichen Körperkontakt bis in den 16er spazieren, so dass der sogar Zeit hat den Kopf zu heben. Schon bei der Ballannahme müsste Süle max. 1m von Embolo weg sein und nicht 2,5, dass der sich den Ball direkt nach innen auf seinen starken rechten legen und sogar in der Strafraum gehen kann ohne jemals dabei ernsthaft bedrängt zu werden.

•     •     •

BVB 24/25:
Kobel - Ryerson, Yoro, Schlotterbeck, Maatsen - Thuram - Sabitzer, Brandt - Adeyemi, Sancho - Guirassy
Bank: Lottka,Meyer,Bella-Kotchap,Mané,Hummels,Weiser,Can,Nmecha,Wätjen,Reyna,JBG,Duranville,Füllkrug,Brunner
Abgänge: Özcan,Haller,Bensebaini,Süle,Malen,Reus,Wolf,Coulibaly,Rothe(Leihe),Moukoko(mit RKO)
Zugänge: Maatsen,Weiser,Yoro,Thuram,Guirassy,Bella-Kotchap,Sancho
Julian Brandt [19] |#1588
Sep 8, 2020 - 1:55 PM hours
Zitat von bvbBomber
Sehe ich das richtig, dass Brandt sowohl Sonntagabend in Basel, als auch Montagabend in Dortmund jeweils 45+ Minuten gespielt hat?

Kann mir jemand den Sinn erklären?


Der Sinn ist, dass Brandt Spielpraxis vor dem Saisonstart bekommt. Er war jetzt eine Woche raus aus dem Mannschaftstraining und durfte bei der N11 nur 45 Minuten mit einer wild zusammengewürfelten Truppe spielen. Ist nicht gerade ideal für eine Saisonvorbereitung, weshalb es richtig war, sowohl Brandt als auch Can gestern einzusetzen. Über zu hohe Belastung dürften sich beide nach der Länderspielpause sicherlich nicht beschwert haben.
Julian Brandt [19] |#1589
Sep 8, 2020 - 2:26 PM hours
Zitat von Danjo88
Zitat von bvbBomber

Sehe ich das richtig, dass Brandt sowohl Sonntagabend in Basel, als auch Montagabend in Dortmund jeweils 45+ Minuten gespielt hat?

Kann mir jemand den Sinn erklären?


Der Sinn ist, dass Brandt Spielpraxis vor dem Saisonstart bekommt. Er war jetzt eine Woche raus aus dem Mannschaftstraining und durfte bei der N11 nur 45 Minuten mit einer wild zusammengewürfelten Truppe spielen. Ist nicht gerade ideal für eine Saisonvorbereitung, weshalb es richtig war, sowohl Brandt als auch Can gestern einzusetzen. Über zu hohe Belastung dürften sich beide nach der Länderspielpause sicherlich nicht beschwert haben.


Na dann machen die 60 Minuten mit einer ebenso zusammengewürfelten Truppe natürlich unglaublich viel Sinn.

Und ein Kehrer stellt sich hin und erzählt was von bestmöglicher Regeneration aufgrund 2 Stunden vermiedener Reisezeit.

Irgendwo hakt da an der Stelle was. Da unsere Belastungssteuerung schon im letzten Jahr keinen Sinn gemacht hat, frage ich mich ob diese 60 Minuten notwendig waren.
Scheint ja verletzungstechnisch alles gut gegangen zu sein.

Ein gutes Konzept erkenne ich da trotzdem nicht.

•     •     •

Ich fühl´ mich sicher!
Julian Brandt [19] |#1590
Sep 8, 2020 - 2:53 PM hours
Ich hab auf Twitter diesen Interessante Thread zu Julian Brandt gelesen.

Brandt Thread von einfachso

"Julian Brandt geht in seine zweite Saison beim #BVB. Zusammen mit Emre Can ist er ein Hoffnungsträger als zukünftige Identifikationsfigur. Bisher hat er seine beste Position bei uns noch nicht gefunden. Das liegt auch daran, dass er ein sehr eigenes Profil hat.

Brandts Stärken liegen im Angriffvortrag und im Überspielen des gegnerischen Pressings. Er dreht sehr gut auf, erkennt frühzeitig freiwerdende Mitspieler und ist gut im 1-gegen-1. Je tiefer er den Ball im Spielaufbau bekommt, desto besser kann er diese Stärke einbringen.

Sobald der Ball im gegnerischen Drittel ist, rückt Brandt vor und überlagert Räume. Er positioniert sich flexibel mit vielen Positionswechseln und Hinterlaufen und kreiiert immer wieder Unruhe. Er agiert nicht als absichernder 8er/6er, sondern braucht viele Freiheiten.

Brandt spielt immer etwas risikoreicher als "normale" Mittelfeldspieler. Er will fast immer kreativ spielen und versucht fast immer direkte, vertikale Lösungen anstatt den Ball zu sichern oder auch mal um den Gegner herumzuspielen. So verursacht er oft gefährliche Ballverluste.

Auch defensiv versucht er immer den Ballgewinn und riskiert überspielt zu werden. Das ist für einen Offensivspieler ok, aber als 6er/8er darf man so eigentlich nicht verteidigen. Ich bin gespannt, ob Brandt sich hier nochmal weiter entwickelt und zum echten 6er wird.

Im Moment sehe ich ihn noch nicht so weit. Mit einem absichernden 6er und einem defensivstarken 8er, der auch Läufe startet und so Lücken reißt, kann ich ihn mir aber trotzdem gut in einem 4-3-3 vorstellen. Insgesamt ist das aber trotzdem sehr offensiv.

m 3-4-3 passt er sehr gut in die offensive 8er Rolle neben einem defensiveren Part (Witsel?/Delaney). Durch die Dreierkette und den defensiven ZM sollte er alle Freiheiten haben, um das Spiel nach vorne anzutreiben, aus der Tiefe aufzubauen und dann gezielt Räume zu überlagern.

Das ist theoretisch auch als 10er in einem 4-2-3-1 möglich. Hier sollte er aber nicht als klassischer 10er agieren, sondern sich immer eine tiefere Rolle einnehmen. Gegen den Ball sehe ich ihn aber als "Anläufer" sehr schwach. Hier müsste man eine andere Lösung finden.

Fazit: Ähnlich wie Can muss Brandt diese Saison seine Rolle im Kader finden und festigen. Beide sind im besten Alter und könnten sogar ihren Stammplatz verlieren, wenn sie falsch eingesetzt werden oder ein Formtief haben. Alle Grundformationen bietet dafür die Möglichkeit."
(Quelle - falls das jemand von euch ist bitte sagen. Ich hoffe dass es ok ist, dass ich das hier so reinkopiere)

Ich finde die Ausführungen sehr spannend. Insbesondere das Problem, dass er im 4-2-3-1/4-4-2 als zweiter Pressingspieler anlaufen müsste. Hier würde es Sinn machen, dass zB Reus mehr presst und Brandt dafür die linke Seite im Mittelfeld anläuft. Das würde dann schnell das 4-2-3-1 der 18/19er Saison ergeben.

Ansonsten denke ich eigentlich, dass für Brandt die 3er kette ideal ist. Jedoch nur wenn er als Achter eingesetzt wird und nicht weiter vorne spielen muss.

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