Aktuelle sportliche Lage

Wir drehen uns doch im Kreis. Das spielerische Konzept muß sich entwickeln und das hängt selbstverständlich neben dem Team auch stark an Einzelspielern. Die berühmte Achse in einer Mannschaft.
Die entwickelt sich Step for Step.
Da kann man nichts übers Knie brechen, so etwas braucht Zeit.
Die Ungeduld ist fehlt am Platze. Entgegen der Prognosen, die Fortunen-Herthaner gezeigt hat, haben wir uns in dieser Saison schon sehr gut entwickelt, performen weit über den Erwartungen.
Wer mehr erwartet ist ein kleiner Träumer, was nicht negativ gemeint ist, ich träume auch vom Aufstieg, weiß aber, dass Träume nicht immer schnell Realität werden. Auch Träume brauchen Zeit um Realität zu werden.

Das muss sich nicht entwickeln , das muss vom Trainer ( Team ) vorgegeben und umgesetzt werden! Wir haben jetzt schon unzählige Seiten dazu rauf und runter geschrieben …Fakt ist , bei Dárdai weiß man was man bekommt , eine Mannschaft spielerisch weiter zu entwickeln , offensiver , mehr Abschlüsse & Ballbesitz zählt nicht dazu ! Das wird sich auch nicht mit mehr Zeit sich ändern …

Andere Vereine machen es trotz jährlicher Umbrüche vor wie es klappen kann, dazu benötigt man keinen teuren Kader und einen Trainer der sich hinstellt und ständig die Mannschaft schlecht redet …

Da würde ich dir tatsächlich widersprechen. Ein spielerisches Konzept muss sich nicht entwickeln. Ein spielerisches Konzept ist im Normalfall etwas, was ein neuer Trainer ab Tag 1 der Mannschaft vermittelt. Je nachdem wie komplex die Ansätze sind und wie hoch der Fußball-IQ der Mannschaft ist, dauert es dann mal länger oder mal kürzer, bis die Mannschaft das Konzept verstanden hat und umsetzen kann.

Bei uns ist es halt anders. Erinner dich doch bitte mal an die Zeit in der Reese gefehlt hat. Ich kann mich an das Hinspiel gegen Kaiserslautern erinnern, in dem Pal gesagt hat, das unser einziges Ziel in der ersten Halbzeit war, nicht in Rückstand zu geraten, damit wir am Ende das Spiel mit einem eingewechselten Reese gewinnen können.

Das hat sogar funktioniert. Wir haben am Ende mit unserer individuellen Klasse das Spiel gewonnen (glaube es waren 2 Kempf-Tore nach Standards).

Man konnte jetzt sagen, das Resultat spricht für sich, genau wie am Wochenende gegen Paderborn. Alles richtig gemacht, 3 Punkte geholt.

Aber ich sehe das anders. Process over results, grade in unserer aktuellen Situation, in einer Übergangssaison, ist diese Denkweise besonders wichtig. Wir müssen den Grundstein legen, um möglichst in der nächsten Saison aufsteigen zu können. Dafür müssen wir uns als Mannschaft weiterentwickeln.

Und genau das funktioniert meiner Meinung nach nicht, wenn man sich zu sehr von der Qualität einzelner Spieler abhängig macht. Wenn man kurzfristige Ergebnisse (Platz 7 oder 8 oder 9 oder 10 ist doch egal) über eine spielerische Weiterentwicklung stellt.

Paderborn ist ja auch ein perfektes Beispiel dafür. Mit Muslija haben sie ihren Reese im Winter verloren, letztes Jahr schon Justvan, Schallenberg und Pieringer. Stattdessen spielen dort jetzt etliche Regionalliga Spieler oder ehemalige u19 Spieler von Schalke und Augsburg.
Die ziehen aber trotzdem ihren Stiefel durch und man weiß immer, was man von ihnen bekommt.
This contribution was last edited by K_Dot on Apr 8, 2024 at 11:05 PM hours

Genau, ein Trainer braucht dafür wenige Wochen. Bei Dardai sind wir jetzt schon bei fast 7 Jahren, in denen sich nie eine klare Spielidee rauskristalisiert hat.
Wenn es nächstes Jahr nichts wird, dann wird es wieder heißen, dass er die 3-4 Leistungsträger ersetzen musste und wieder neue Jugendspieler eingebaut werden mussten.
Schminkt euch ab zu glauben, dass der Kader der nächsten Saison stärker sein wird, als diese Saison. Allein aus wirtschaftlichen Dingen, wird das nicht passieren. Daher benötigt man für eine sportlich verbesserte Lage einen Übungsleiter, der viel mehr aus dem Kader rausholt, als er bietet.

Außer dass dir da jeder Bundesligatrainer widersprechen würde. Ob ein Christian Streich, ein Dieter Hecking oder viele Andere: die Idee von Dardais Umschaltfußball ist einfach nur extrem simpel auf dem Papier. Ich verstehe, wenn sich Leute nach was "Exotischem" oder Komplexeren wie bei St. Pauli sehnen, aber das bedeutet nicht, dass Trainer wie Dardai kein Konzept haben.
Ich vergleiche Dardai gerne mit Mourinho, als Beispiel das auch die meisten von uns kennen. Mourinho hat gerade bei Chelsea einen extrem einfachen Fußball spielen lassen. Chelsea war ein Titelaspirant, die mit einem Zielspieler, Didier Drogba, gespielt haben. Langer Ball ins Zentrum, Drogba legt ab. Langer Ball ins Zentrum, Drogba legt ab. Und immer weiter. Das war ein essenzieller Teil seines Systems.
Er war sich auch bei Real Madrid nicht zu schade, defensiv spielen zu lassen, um an Ergebnisse zu kommen. Und natürlich hat er sich bei diesen Mannschaften dann auch immer auf individuelle Klasse verlassen. Deine Unterschiedsspieler musst du aber trotzdem in die Situationen bringen, dass sie den Unterschied ausmachen können. Und das hat ein Mourinho fast immer geschafft und auch ein Dardai mit Ibisevic, Kalou und jetzt eben mit Tabakovic. Und bevor hier jemand wieder nur einen Satz rauslesen möchte: Nein, ich sage nicht Dardai ist so gut/erfolgreich oder was auch immer wie Mourinho.
Gerade bei Tabakovic sieht man doch eine Entwicklung über die Saison, dass das Team ihn inzwischen wieder besser einsetzt bzw. er besser rein passt.
Um das Ganze wieder zur sportlichen Situation zurückzuführen: Ich sehe bei Hertha schon eine Entwicklung, die aber aus bestehenden Gründen leider sehr inkonstant ist: Die Innenverteidigung ist schon seit Monaten nicht ein eingespieltes Duo aufgrund von Verletzungen (Kempf, Gechter), Leistungsabfall (Leistner) und dem Einsatz von gelernten Verteidigern im zentralen Mittelfeld, weil die sportliche Führung nur Achter (Hussein, Bouchalakis, Barkok) und keinerlei Sechser eingekauft hat. Und wer Dardai da einen Strick draus drehen möchte: Liverpool hat viel zu viel Geld für einen Wataru Endo ausgegeben, einfach weil die Not am Mann an Sechsern so groß geworden ist. Und bei Liverpools Kader könnte man auch argumentieren, dass Klopp das doch auch so lösen können muss bei dem hohen Marktwert.
Hertha könnte noch um den Aufstieg mitspielen, wenn das Team nicht auf fast schon komische Weise einige Spiele hergeschenkt hätte (wie das Magdeburg-Hinspiel, Kiel-Rückspiel) und das mit einer ziemlich zusammengewürfelten Truppe, wie ich finde.
Karbownik hinter Reese ergibt überhaupt keinen Sinn, was Kaderplanung angeht. Reese hat defensive Schwächen, was jemand ausgleichen muss. Stattdessen ein inversiver Verteidiger, der in die Mitte zieht, sodass die komplette Seite offen ist. Auf dem rechten Flügel Winkler und Palko Dardai, die beide extrem in ihren Leistungen über die Sasion wackelten und noch keine Erfahrung auf dem Niveau hatten.
Gemessen an diesem Flickenteppich-Kader, der mit Reese und Tabakovic zwei hochqualitative Spieler mit sich bringt, sehe ich die sportliche Situation als völlig in Ordnung an. Bestimmt kann man noch mehr rausholen, aber das sollte im Sport immer die Annahme sein.

Meine Rede, lass uns hoffen, dass gerade diese so offensichtlich fragwürdigen Transfers, die du auch am Bsp. Reese/Karbo maximal zutreffend beschreibst, in der folgenden Transferphase korrigiert werden. Da bin ich ich gespannt ob Pauls, Weber und Zecke das hinbekommen. Eigentlich müsste wirklich wieder ein heftiger Umbruch des Kaders stattfinden. Ja klar den Trainer zu entlassen und zu glauben damit ist es getan ist auch ein Ansatz. Doch haben wir ja gerade einige Bsp. wie auch die großen Bayern zeigen, dass es oftmals nur bedingt am Kader liegt. Ein Alonso kann den Unterschied machen, aber der Kader sollte dennoch in gewissen Maßen passen und erst recht darf die Pole Position nicht unbesetzt bleiben oder nur unzureichend besetzt bleiben und mit IV oder AV besetzt werden.

Die Kritik besteht doch nicht darin, dass man einen defensiven Ansatz hat. Das wird gerne immer Missverstanden.
Eine Spielidee entsteht doch nicht daraus, dass man sagt, dass man eine Umschaltmannschaft ist. Das ist doch echt zu einfach und Du würdest bei den Vorprüfungen zur Trainerausbildung nicht zugelassen.

Klar kann ich sagen, dass wir eine Umschaltmannschaft sind und den Ball immer auf Reese oder Winkler drischt.
Nochmal, es geht um Sachen wie Pressingauslöser, Abstände zwischen den Spielern und der Ketten. Wie wird verschoben bzw. wie lenkt man das Spiel.
Ganz ehrlich, Pressing ist nicht, wenn ein einzelner Spieler auf den Ballführenden rennt und der Rest der Mannschaft schiebt nicht vor. Unser Spiel hat nichts von einem Aggressiven Spiel gegen den Ball. Alles ist rückwärts gewandt und hat nur das Ziel, den Gegner zu stellen.
Für ein vernünftiges Umschaltspiel musst Du halt auch in den Ballbesitz kommen. Wie möchtest Du in den Ballbesitz kommen, wenn nicht durch aktives Verteidigen.
Wir warten also auf die Fehler unserer Gegner.

Umschalten funktioniert in der offensive nur, wenn man schnell vertikal spielt und den Gegner in der Rückwärtsbewegung ungeordnet erwischt.
Umschaltspiel ist jedoch auch, dass man im Ballverlust, so schnell wie möglich wieder hinter dem Ball Überzahl schafft und eine Grundordnung findet.

Ich laß mal das komplette Aufbauspiel oder gar die Offensive weg. Auch wenn ich es noch nie in Dardai´s Spiel verstanden habe, warum die Spieleröffnung meist über einem Abkippenden 6ér mit geschlossener Spielstellung läuft ???

Sind wir nach diesen Kriterien wirklich eine Umschaltmannschaft ?

Zum anderen finde ich es immer einfach, die gekauften Spieler, die zur Zeit nicht im Spiel zu funktionieren scheinen, als schlechte Spieler oder Fehleinkäufe zu bezeichnen. Einige Spieler haben bei anderen Vereinen gut funktioniert oder funktionieren in Nationalmannschaften übrigens immer noch. Auch hier ist der Trainer gefragt, ein Spielsystem und eine Spielweise, zudem die Richtige Rolle oder Position zu finden.
Das sieht bei uns seit Anfang an grausam aus.

Nur kurz, falls sich das auf mich bezieht: ich habe nirgends von schlechten Spielern, sondern fehlenden Spielertypen geschrieben. Und ich habe Dardais Fußball auch nicht defensiv genannt, was bei der torausbeute auch merkwürdig wäre.
Dass du das vorhandene Spiel grausam findest, ist dein gutes Recht. Gerade in den letzten Wochen hat die Mannschaft regelmäßig ne Halbzeit geschlafen und das pressing hat überhaupt nicht funktioniert. Aber dann geht es nach kleinen Korrekturen doch oft und das lässt mehr darauf schließen, dass die Spieler leider immer wieder pennen und nicht, dass System nicht funktioniert.

Also nichts für Ungut, aber das ist hanebüchen, was du über Mourinho schreibst.

Mourinhos größte Stärke war nie seine rigide defensive Taktik, sondern seine Anpassungsfähigkeit an den Gegner und die Fähigkeit, das Maximum aus seiner Mannschaft rauszuholen. Er hat seine Mannschaften unfassbar diszipliniert spielen lassen und je nach Bedarf taktisch umgestellt und sprichwörtlich seine gegnerischen Trainer ausgecoached. Der Fußball bei Chelsea war nicht einfach, sondern verdammt clever und das lag vor allem an Mourinho.

Er ist praktisch genau das GEGENTEIL von Pál Dardai, der nur eine Art von Fußball spielen lassen kann und ansonsten völlig abstruse Taktiken einsetzt, weil es ihm schwer fällt, das bestmögliche aus dem vorhandenen Spielermaterial rauszuholen.

Und keiner kann mir sagen, dass Mourinho sich immer nur die besten Mannschaften rausgesucht hat. Bis auf Inter (worüber man sich auch streiten kann) hat er nie ein bestelltes Feld übernommen, sondern aus guten Mannschaften sehr gute gemacht. Und das fast ausnahmslos. Pál Dardai scheitert schon daran, sich nach 2/3 der Saison nicht fast jede Woche von unterklassigen Gegnern spielerisch deklassieren zu lassen und wird bockig, wenn jemand nach einem Spielkonzept fragt.

Also nichts für Ungut, aber das ist hanebüchen, was du über Mourinho schreibst.

Mourinhos größte Stärke war nie seine rigide defensive Taktik, sondern seine Anpassungsfähigkeit an den Gegner und die Fähigkeit, das Maximum aus seiner Mannschaft rauszuholen. Er hat seine Mannschaften unfassbar diszipliniert spielen lassen und je nach Bedarf taktisch umgestellt und sprichwörtlich seine gegnerischen Trainer ausgecoached. Der Fußball bei Chelsea war nicht einfach, sondern verdammt clever und das lag vor allem an Mourinho.

Er ist praktisch genau das GEGENTEIL von Pál Dardai, der nur eine Art von Fußball spielen lassen kann und ansonsten völlig abstruse Taktiken einsetzt, weil es ihm schwer fällt, das bestmögliche aus dem vorhandenen Spielermaterial rauszuholen.

Und keiner kann mir sagen, dass Mourinho sich immer nur die besten Mannschaften rausgesucht hat. Bis auf Inter (worüber man sich auch streiten kann) hat er nie ein bestelltes Feld übernommen, sondern aus guten Mannschaften sehr gute gemacht. Und das fast ausnahmslos. Pál Dardai scheitert schon daran, sich nach 2/3 der Saison nicht fast jede Woche von unterklassigen Gegnern spielerisch deklassieren zu lassen und wird bockig, wenn jemand nach einem Spielkonzept fragt.