3. Spieltag: SG Dynamo Dresden - Hannover 96

Die meine ich. Besonders den Franke und den Kaiser, die von "Arsch hochkriegen und dagegenhalten" gesprochen haben und damit ausgesagt haben, dass es eben nicht die richtige Mentalität war.
Wollen wir das dann ernsthaft noch diskutieren, ob unser Kapitän das richtig sieht?!



Am Niveau vielleicht weniger. An der Bereitschaft und Selbstvertrauen schon eher.
Zu beobachten dann, wenn wir nach Gegentoren zusammenklappen, uns nach Anpfiff einen fangen, Standards verschlafen. Nenn es Biss, wach, Bereitschaft, Mentalität etc. Wir sind einfach weniger da, wo wir sein sollten (physisch und mental) als es andere im Match sind.
Ich sage nicht, dass einer bei uns sich absichtlich hängen lässt oder nicht will. Aber es wirkt... mut- und ideenlos. Ähnlich, wie es Franke sagte.



Keinen Millimeter! Und hier bin ich eher bei Thomas Tuchel, der hauptberuflich Trainer ist und es wie folgt sagte: "Ich übernehme jede Verantwortung für das WAS, aber nicht für das WIE.
Jetzt könnten wir auch noch ein bisschen über extrensische und internsische Motivation fachsimpeln. Oder es lassen. Denn ein Spieler, der nicht mit 196% in den Sprint oder Zweikampf geht, sich hinterm Gegner versteckt oder nicht seine Szenen sucht und mit einleitet, weil er sich vom Trainer nicht richtig motiviert fühlt, den brauchen wir nicht. Das ist hier nicht der Tschakka-Motivations-Stuhlkreis. Wir reden von Vollprofis und wenn die vom Trainer zur Leistung "überzeugt" werden müssen, sind sie ihr Geld nicht wert.
Das war jetzt krass ausgedrückt, aber so einfach mache ich es denen nicht bei der Ausübung ihres Berufs.



BTW
Warst du mal auf nem Bolzplatz? Falls ja, wenn du da gespielt hast, gab es vorher ne ausführliche Taktikbesprechung oder hast du den Weg zum Tor so gefunden?
Ja, der Vergleich bietet Angriffsfläche. Die kannst du nutzen oder du fragst dich, wieso 10 Feldprofis mit dem Ball am Fuß den Weg zum Tor nicht finden. Und dann, wenn sie einfach nicht durchkommen, keinen Weg suchen.
Soll die Erklärung sein, dass sie Dienst nach Vorschrift machen und die Taktik von Trainer spielen? Glaubst du, der Trainer gibt denen Detailanweisung für jede Aktion und Körperdrehung mit auf den Platz? Ab welchem Milimeter Spielfeld sie in den Zweikampf gehen oder abspielen sollen?
Ernsthaft, sind unsere Spieler so geil auf den Sieg, dass sie, um gegen die Vorschrift nicht zu verstoßen, lieber verlieren, statt mal eine Entscheidung zu treffen.
Wer auf dem Platz das Tor nicht findet und als Profi motiviert werden muss, hat größere Probleme als eine nicht funktionierende Taktik. Und ich vermute da Verunsicherung und Zweifel, die sich in der Vergangenheit aufgebaut haben. Die auch in der Vorbereitung und Testspielen nicht abgelegt werden konnten und die wir jetzt mitschleppen.
(vielleicht nicht nicht bei jedem gleichsam ausgeprägt, aber ausgeprägt genug im Team, um uns zu blockieren)
Das Fleisch ist willig, der Geist ist schwach (und wird schon lange geschwächt).
This contribution was last edited by Rotoriker on Aug 16, 2021 at 12:52 PM hours

Oft genug und gerne. Aber ich war auch oft genug auf Turnieren, in denen wir dann mit unserer Freizeittruppe vollen Einsatz gezeigt haben, den Weg zum Tor gesucht haben und auch individuell gar nicht so verkehrt besetzt waren - und trotzdem gegen manchen Gegner kein Land gesehen haben, weil uns die Mechanismen und ein konkreter Plan über die Spontanität der Situation hinaus, wie wir zu Torchancen kommen wollen, gefehlt haben.

Nicht dass 96 keine Mechanismen hat, und bei meinen Turnieren reden wir leider auch nicht ganz über Profiniveau. Und die Entscheidungen auf dem Platz müssen immer noch die Spieler selbst treffen. Aber trotzdem spielen sie innerhalb eines vom Trainer vorgegebenen Rahmens, und diesen Rahmen fand ich bei Zimmermann zuletzt nicht immer gelungen.

Dass ein Trainer am Anfang seiner Amtszeit noch ein gewisses Grundvertrauen bekommt und die Verantwortung eher bei den Spielern gesucht wird ist ganz normal und auch nachvollziehbar. Und trotzdem komme ich nicht um die Beobachtung von @palimario herum, wonach am Ende der letzten Saison Kocak für sehr vieles verantwortlich gemacht und kritisiert wurde (und das berechtigterweise) und jetzt auf einmal die Mannschaft für alles verantwortlich gemacht werden soll und es scheinbar verschrien ist, schon Entscheidungen von Zimmermann infrage zu stellen.

Ich glaube, weil das Bild, dass wir abgeben, wie eine Kopie von Auftritten unter Kocak, Slomka, Doll etc. aussieht. Ängstlich, ohne Idee und nicht wehrhaft.
Ist das immer der Trainer? Oder hat sich bei uns über die Jahre so eine Verunsicherung eingefressen, die wir nicht mehr abschütteln können?
Als ich unter Frontzeck noch "Mitleser" war, schrieb mal jemand, wir währen nachträglich entmannt worden. Und diesen Eindruck habe ich immer wieder, wenn uns Gegner mit (bei allem Respekt) weniger individueller Qualität und dafür mit (nichts weiter als) mehr Überzeugung und Selbstvertrauen die Bude voll hauen.
Und mit jedem Gegentreffer wirken die Jungs niedergeschlagener. Kein Aufbäumen (außer von Einzelnen) und kaum jemand, der es dem Gegner mal unangenhem macht.

Bestimmt macht der Zimmermann auch Fehler und ist nicht über jeden Zweifel erhaben. Aber wir sind seit Jahren Aufbaugegner, Punktelieferant, schließen unter aller Kanone ab. Und trotz mehr als genug Trainerwechseln bleibt das Bild das gleiche.

Wir behaupten einfach, wir hätten den Schiri vorher gefragt

Wäre unsere Mannschaft seit Jahren dieselbe oder zumindest eine ähnliche würde ich da vielleicht zustimmen. Aber aus der Startelf gegen Dresden sind neun Spieler erst seit zwei Jahren oder weniger bei 96, und auch auf der Ersatzbank ist kein Spieler länger da. Die Mannschaft hat sich immer wieder verändert, auch nach den Vorstellungen der Trainer, und gerade Kocak und Zimmermann scheinen doch besonderen Wert auf "Mentalität" zu legen, auch bei ihrer Spielerwahl.

Liegt es dann am Umfeld? Ich weiß es nicht, aber ich glaube einfach, dass hier auf mehreren Ebenen seit längerer Zeit nicht gut gearbeitet wird. Ich glaube auch nicht daran, dass Hamburg dort steht wo sie stehen, weil es ein "verhextes Umfeld" ist, sondern weil dort einfach jahrelang schlecht gearbeitet wurde. Und ähnlich ist es bei uns. Faktoren wie eine positive Grundstimmung rund um den Verein oder ein größeres Selbstvertrauen werden kommen, wenn 96 wieder erfolgreicher ist. Aber das sollte nicht die Grundlage für Erfolg sein, weil Erfolg mMn eher andersrum die Grundlage dafür ist.

Dann sind die Spieler doch entweder gute Blender oder Kocak wie auch Zimmermann können Mentalität nicht erkennen, selbst wenn man sie ihnen um die Ohren haut? So ganz abwegig finde ich pers. die Aussage von @Rotoriker nämlich nicht; gefühlt geht es seit dem Ende von Schmadtke und dem Tod von Robert Enke stetig bergab und das hat irgendeinen Grund. Am Trinkwasser wird es nicht liegen und ich habe im Stadion auch noch nie einen Depresso trinken können
Sicherlich etwas überspitzt, aber ich sehe zB aktuell nicht einen Spieler im Kader, die es wie zB Huszti oder Pinto geschafft haben, durch einzelne Aktionen das gesamte Stadion zu begeistern und die Mannschaft mitzureißen.




Den letzten Satz sollten sich einige zu Herzen nehmen, weil m.E.n. komplett falsch ist. Positive Grundstimmung sollte immer herrschen, im Umfeld wie auch in der Kabine. Erfolg krönt dann das Ganze und schlägt in Euphorie um… natürlich hast Du Recht, dass mit Erfolg auch positive Stimmung einhergeht (so sollte es sein) aber wer nur positiv denkt, wenn er Erfolg hat, ist im Profi-Fußball falsch.
Allerdings würde mich mal interessieren, wo Du im Detail nun die Fehler siehst und wie man es besser machen sollte/ könnte?
Ich selbst sage seit Jahren, dass der Mannschaft ein Psychologe gut tun würde, der nicht nur für die richtige Motivation sorgen könnte, sondern auch für individuelle Probleme (Leistungsdruck, Depression…) der Spieler da ist. Außerdem könnte so Jemand mit Spielern und Team Dinge wie Teambildung, Charakterentwicklung trainieren. Das fördert Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Schließlich bringt der athletischste Körper nix, wenn die Birne matsch ist

Zugegeben gerade erst die PK nach dem Spiel angeschaut.
Das Wort Biss fiel glaube ich nicht. Aber ansonsten sind sich Zimbo und auch Schmidt einig und reden von Willen, Durchsetzungskraft, Selbstvertrauen, Alibiluftkämpfen, Mentalität, kämpfen um den Ball, hängende Köpfe etc. und es ist klar, wer in welchen Disziplinen besser war.

Du, es ist unstrittig, dass hier in den letzten Jahren nicht klasse gearbeitet wurde. Das ist aber für mich gar nicht das Thema im STT. Wir verlieren solche Spiele, weil wir nicht genug tun. Nicht, weil wir nix können. Sondern, weil wir nix tun.
Ich glaube, nachdem Kaiser, Franke, Zimbo und Schmidt alle in das gleiche Horn stoßen, erlaube ich mir, mich festzulegen.

Auch, wenn die Mannschaft über die Jahre ausgetauscht wird. Die Situation, in der unsere Spieler (und auch wir Fans) sind, ist ja in den letzten Jahren fast immer gleich. Nur, dass sie immer etwas brisanter wird.
Wer will denn da mit breiter Brust den Gegner niederringen?


Edit
Und das Umfeld macht es bestimmt nicht leichter, sich auf Top-Leistung zu konzentrieren.
Ich weiß, viele erwarten, dass Profis das alles (50+1, Streits, Verfahren etc.) ausblenden können. Ob du das gefordert hattest, weiß ich jetzt nicht genau, soll daher keine Unterstellung sein.
Ich als Profi könnte es definitiv nicht. Denn ich würde mich stark mit meinem Arbeitgeber identifizieren und eine gewisse Vereins-Ehre in mir tragen. Und da wären mir diese Themen unangenhem.
This contribution was last edited by Rotoriker on Aug 16, 2021 at 5:03 PM hours

Kampf bis zum umfallen und Leidenschaft muss man erwarten können.
Nix war davon bisher zu sehen.
Wenn sie dem Fussball spielen nicht so mächtig sind kann man wenigstens das erwarten.