BVB - Finanzen

Jan 28, 2014 - 10:06 AM hours
BVB - Finanzen |#8991
Sep 17, 2021 - 1:42 PM hours
Zitat von BVBBC
Zitat von Leandro

Quelle: www.wiwo.de
Thomas Treß: Die Coronapandemie hat erhebliche finanzielle Belastungen mit sich gebracht. Unsere Nettoverschuldung ist im Zuge dessen bis Ende Juni auf 59 Millionen Euro gestiegen. Da wir der Überzeugung sind, dass das operative Geschäft im Fußball grundsätzlich nicht durch Finanzschulden gehebelt werden sollte, sind wir bestrebt, diese schnellstmöglich wieder abzubauen. Dies ist wichtig, um im Falle wirtschaftlicher Rückschläge, zum Beispiel bedingt durch mögliche zukünftige sportliche Zielverfehlungen, gerüstet zu sein. Das erreichen wir nun, indem wir die Finanzschulden mit den Mitteln aus der Kapitalerhöhung auf null zurückführen.
Thomas Treß im Interview auf wiwo.de

Weitere interessante Punkte:

  • Sancho-Ablöse auf "vier bis fünf Jahre" als Ratenzahlung vereinbart
  • Geld aus Kapitalerhöhung erhöht auch die Möglichkeit operative Einnahmen zu reinvstieren in Themen Internationalisierung und Digitalisierung
  • Abschlag von 20% bei Kapitalerhöhung üblich, auch aufgrund von hoher Volatilität im Vorfeld
  • kein weiterer Gehaltsverzicht bei Profis geplant
  • Transfermarkt für untere / mittlere Preisklassen immer noch sehr schwierig


59 Mio. kommen ungefähr dem Betrag nahe, den die Summe aus Finanzmittelfond, kurzfristigen Verbindlichkeiten und Forderungen aus LuL aus Q3 ergeben (61 Mio.). Kann daher gut sein, dass fällig gewordene Raten für Transfers das primäre Thema waren, die die Kapitalerhöhung jetzt motivierten.

Grundsätzlich bestätigt Tress durch die Blume nun aber verschiedenste Dinge:

  • Der Sancho Deal ist wirtschaftlich wirklich schlecht ...
  • Kein Gehaltsverzicht und ein schwieriger Transfermarkt für untere / mittlere Preisklassen bedeuten, dass der Etat so schnell nicht in einen sinnvollen Rahmen zurückzuführen ist ...
  • Ein schwieriger Transfermarkt für untere / mittlere Preisklassen bedeutet im Grunde, dass diese Spieler aktuell klar überbezahlt sind ...


Ergo: auch durch den Etat bedingt erwartet man Druck, sodass schon sehr vieles dafür spricht, dass die ersten Vermutungen richtig sind und die bereits vor Corona hohen Ausgaben, die noch nicht gegenfinanziert waren als auch das Risiko im Etat dem BVB gerade etwas auf die Füße fallen. Das ist natürlich ein Luxusproblem, im Vergleich zu anderen Vereinen, gerade auch deshalb, weil man mit einer Kapitalerhöhung effektiv dagegensteuern kann, um sich Luft zu schaffen, aber es limitiert den BVB dennoch enorm. Mal sehen, ob der Geschäftsbericht das so bestätigt, wenn dieser in 2 Wochen verfügbar ist, aber es spricht zumindest immer mehr dafür.


Treß bestätigt hinsichtlich des Transferarktes die Beobachtungen, die man schon über den Sommer machen konnte. Die Topspieler kommen nach wie vor gut unter und zwar ohne beim Gehalt großartige Abstriche zu machen. Gleichzeitig lassen die Ablösen auch im Topspielerbereich etwas nach (siehe auch bei Sancho).

Spieler der mittleren und unteren Segments gehen dabei nur sehr schleppend am Markt, erst recht bei guter Ausstattung des laufenden Vertrags. Hier scheint es auch die Tendenz zu geben, gute Verträge wider jedem sportlichen Sinn im Zweifel lieber abzusitzen, als eine niedriger dotierte, aber sinnvolle sportliche Entscheidung zu treffen. Was für mich dann im Umkehrschluss auch bedeutet, dass viele der Spieler in der niedrigen bis mittleren Kategorie zumindest kurzfristig keine Verbesserung der Situation und zukünftig sogar bei neuen Verträgen Gehaltseinbußen erwarten.

Weiterhin finde ich es bemerkenswert, dass die Spieler anscheinend zu keinen Kompromissen bereit sind (schon klar vertraglich müssen sie das nicht). Ich bin sehr gespannt wie sich das auf die künftigen Vertragsgestaltungen auswirkt. Normalerweise muss in jeden neuen Vertrag eine automatische Klausel hinein, die das Gehalt bei größeren wirtschaftlichen Verwerfungen des wirtschaftlichen Umfelds (bspw. Corona-Pandemie mit Zuschauerausschluss oder der Bankrott eines TV-Anbieters) automatisch nach unten anpasst.

Ich bedauere die Kaptialerhöhung etwas. Sie kann beim BVB leider nicht sinnvoll eingesetzt werden (bspw. um in einem ausgetrockneten Transfermarkt als solider und finanzstarker Club an Spieler günstig heran zu kommen oder überhaupt an Spieler zu kommen, die man unter normalen Umständen nicht bekommen kann). Es schleicht sich bei mir hier der Eindruck ein, dass man mit der Kapitalerhöhung teilweise deutliche Fehler in der Personalpolitik ausgleicht um schnell wieder voll handlungsfähig zu sein. Im normalen Weg wäre dies über Einsparungen und Kaderkorrekturen gegangen.

Unter diesen Umständen wäre es durchaus positiv, wenn die Verträge von Witsel und Hummels auslaufen und bei gewünschter Weiterbeschäftigung neu verhandelt werden können. Mit gut 20 Mio. belegen die beiden einen großen Teil des Gehaltsetats. Unter diesem Aspekt muss auch der Transfer von Kobel nochmal hinterfragt werden (abseits jeder sportlichen Berechtigung). Unter diesen Umständen wirkt es von außen sehr gewagt, viel Geld für einen neuen Mann auszugeben, obwohl der zu ersetzende Akteur noch da ist und vor allem noch über 2 Jahre auf einem dicken Vertrag sitzt.
BVB - Finanzen |#8992
Sep 17, 2021 - 1:48 PM hours
Zitat von KalleRiedle11
Naja nach deiner Logik wird man die Stadien aber nie wieder ganz aufmachen können. Die Impfung muss reichen, es schützt vor schweren Verläufen. Das ist das Hauptargument. Wenn wir jetzt aber sagen, es soll sich trotzdem keiner mehr oder niemand weiteres anstecken, dann werden wir nie wieder längerfristig gewisse Bereiche öffnen können, da Corona nicht mehr verschwindet und es immer wieder zu Mutationen kommen wird.

Bin da eher bei deinem Vorredner und denke mit 2G oder ähnlichen Modellen muss es gehen. In England und Dänemark sind fast alle Einschränkungen ab einer vollständigen Impfquote von ca 70-75% gefallen. Wird sind bei knapp 63%. Das heißt das sollten wir noch erreichen und dann mit 2G weiter verfahren. Anders wird es nie wieder gehen.

Es entspricht auch nicht unbedingt meinem eigenen Standpunkt. Ich denke nur, das ist die aktuelle Sicht der Politik und des RKI. zwinker Mit der entsprechenden Impfquote sollte es kein Problem sein, aber die stockt in DE ja momentan und daher scheint es mir nicht, als ob wir in den nächsten Monaten mit komplett vollen Stadien rechnen könnten. Der Verein wird in jedem Fall konservativ kalkulieren und in seiner Finanzprognose von eingeschränkter Kapazität ausgehen.

Hier in Portugal sind Ende des Monats dann gut 95% aller Menschen über 12 Jahren geimpft, da hat man dann wirklich keine Rechtfertigung mehr für nennenswerte Einschränkungen - Deutschland ist da mit 60% noch etwas entfernt vom idealen Wert. Dementsprechend sollte man von anhaltenden Maßnahmen ausgehen, bis sich das ändert.
BVB - Finanzen |#8993
Sep 17, 2021 - 2:00 PM hours
Zitat von Alex_SA
Zitat von ErlingBraut

Zitat von DaLuz

Zitat von gelbschreib

Es wird ja offen mit Corona begründet. Das braucht man gar nicht zu vermuten. Du liegst da also völlig richtig. Mich wundert nur trotzdem, dass die KE verglichen mit Fremdkapital als die bessere Lösung dafür empfunden wird, wenn man die Aktie dafür so deutlich unter Wert abgibt - neue Bewertung der Dauer der Beschränkungen bei den Zuschauern hin oder her.

Die bisherige Kreditlinie hat man ja schon weitgehend ausgereizt. Und Banken springen sicher nicht jubelnd im Dreieck, wenn in solchen Zeiten ein Kreditnehmer ankommt und sagt: die ökonomischen Aussichten sind so schlecht, dass wir mit 120 Mio € Fremdkapital immer noch nicht hinkommen. Da kriegst du ganz sicher auch keine weiteren Kredite zum annähernd Nullzins.

Zudem läuft man, je länger die Kredite aufgrund der großen Summen laufen, auch Gefahr, in den kommenden Jahren bei flexiblen Zinssätzen in steigende Finanzierungskosten zu geraten.

Angesichts der deutschen Impf-Muffel steht für den Verein natürlich auch zu befürchten, dass man nicht nur diese Saison mit anhaltenden Zuschauerbeschränkungen leben muss.


Ich kann dem Argument nicht ganz folgen, wie in einem Stadion mit 2G ein impf-muffel eine Begründung für die Beschränkung der Zuschauerkapazität sein kann. Es gibt ja dann eh nur geimpfte oder genesene in dem Stadion. Der ungeimpfte vor dem Fernseher kann ja dann nicht als Begründung für die Zuschauerbeschränkung dienen.

Ich frage mich eh schon seit längerer Zeit, mit welchem Argument diese Beschränkung noch aufrecht erhalten wird in einem 2G Stadion.


Am Ende bleibt nur der Weg vor ein Gericht am besten mit den anderen Profi Clubs aus NRW um hier mit einem 2G Prinzip und Personalisierten Tickets als Hygiene Konzept eine Vollauslastung zu erzwingen oder zu mindestens deutlich mehr wie 25.000.

Hier müsste dann das Land NRW beweisen warum es nicht möglich ist mit Personalisierten Tickets und 2G das Stadion zu befüllen. Meiner Meinung nach hätte eine solche Klage sehr große Erfolgschancen man fürchtet wohl vor allem die Negative Nachrichten die sowas verursachen könnte.


Genau so sieht das aus. Die Regierung wird diese Beschränkung nicht aufheben. Da bin ich mir sicher. Damit bleibt nur der Klageweg, verbunden natürlich mit massiver negativer Presse. Wenn einem aber das Wasser bis zum Hals steht, wird es keinen anderen Weg mehr geben.

Ich stelle mir allerdings wirklich die Frage, ob wir unter den aktuellen Gegebenheiten (2G, ...) das Stadion wirklich voll bekommen würden. Ich würde das gefühlt eher nicht vermuten.
BVB - Finanzen |#8994
Sep 17, 2021 - 2:13 PM hours
Zitat von Nic


Weiterhin finde ich es bemerkenswert, dass die Spieler anscheinend zu keinen Kompromissen bereit sind (schon klar vertraglich müssen sie das nicht). Ich bin sehr gespannt wie sich das auf die künftigen Vertragsgestaltungen auswirkt. Normalerweise muss in jeden neuen Vertrag eine automatische Klausel hinein, die das Gehalt bei größeren wirtschaftlichen Verwerfungen des wirtschaftlichen Umfelds (bspw. Corona-Pandemie mit Zuschauerausschluss oder der Bankrott eines TV-Anbieters) automatisch nach unten anpasst.



Das wird am Ende nicht passieren; genauso wenig wie Anreizverträge, also leistungsbezogene Verträge, die eigentlich das Mittel der Wahl wären.
Es wird immer einen Verein geben, der ähnlich attraktiv ist, aber dem Spieler das Risiko aus dem Vertrag streicht--obwohl jeder Vertrag, der vor 2021 geschlossen wurde, zu hoch dotiert ist.

Der Bundesliga-Fußball hat nur eine Chance, wenn die Rahmenbedingungen von Verträgen zentral gestaltet werden, analog zur NBA. Ansonsten bricht es bald.
BVB - Finanzen |#8995
Sep 17, 2021 - 2:29 PM hours
Zitat von DaLuz
Zitat von gelbschreib

Äh ist das so? Nebenan sprach jemand von 30 Mio. des Kontokorrentrahmens. Bin da nicht im Bilde, die Frage ist Ernst gemeint. Kontokorrent ist allerdings auch nicht unbedingt die einzige Form den Bedarf an liquiden Mitteln durch Fremdkapital zu decken.

Kontokorrentrahmen wurde auf 120 Mio erhöht, davon waren zum Bilanzstichtag 2020 8 Mio beansprucht. Im Dezember waren es dann 28 Mio. Angesichts des erheblichen Fehlbetrags im letzten Geschäftsjahr dürfte der Wert inzwischen deutlich höher liegen (in den vorläufigen Zahlen für 20/21 stand dazu leider nichts). Die langfristigen Verbindlichkeiten sind in der letzten Bilanz allerdings bereits auf 89 Mio (von zuvor um die 20 Mio) angestiegen. Da steckt also offensichtlich noch anderes Fremdkapital als nur der Kontokorrentkredit drin und inzwischen sind wir da sicherlich bei einem neunstelligen Betrag. Das heißt oben drauf auch nochmal siebenstellige Zinsen.

Also die Kontokorrentlinie ist vielleicht noch nicht zu 100% ausgeschöpft. Aber aus den Aussagen von Treß lässt sich zumindest schließen, dass man an der Grenze dessen ist, was man sich insgesamt an Verbindlichkeiten aufhalsen möchte.


Im letzten Quartalsbericht Stand 31.3. wurden schon 32 Mio. an Kontokorrent beansprucht. Treß spricht aktuell von 59 Mio. Euro. Aber hier geht es ja nicht nur um Finanzverbindlichkeiten. Zum letzten Stichtag wurden über 100 Mio. Euro an Transferverbindlichkeiten ausgewiesen.
Die Gesamtverbindlichkeiten hat der Verein mit 227 Mio. Euro angegeben.

Die Zahlen für den nächsten Stichtag 30.06. kommen ja erst noch raus in Kürze.
BVB - Finanzen |#8996
Sep 17, 2021 - 2:57 PM hours
Man hatte sich den Transfersommer sicherlich anders vorgestellt. Man hatte sicherlich gehofft die Ladenhüter wie Wolf, Schulz und Bürki von Payroll zu bekommen und noch ein wenig Ablösesumme zu generieren. Das wären gesamt sicherlich auch nochmal 25-30 Mio an Einsparungen gewesen.
Dazu der Sancho- Deal, wo man sicherlich auch gerne die eine oder ander Million mehr gesehen hätte bzw. die Ratenzahlung nicht auf einen so langen Zeitraum gestreckt aber der Verkauf war wohl finanziell alternativlos.
Zudem hatte man sicherlich angenommen möglichst schnell mit zumindest 50% Auslastung in den Stadien planen zu können, was wohl bis auf weiteres utopisch bleiben wird.
Und so summiert sich das alles zu einer immer größeren Zahl zusammen.

Denn sportlich hat man in der letzten Saison fast das Maximum rausgeholt, sowohl in CL, Pokal und Liga.
Man stelle sich mal vor, wenn es in der Liga nicht mehr für die CL gereicht hätte und im Pokal auch früh Schluss gewesen wäre.
Dann würden hier noch ganz andere zahlen kusieren.ugly
BVB - Finanzen |#8997
Sep 17, 2021 - 3:41 PM hours
Zitat von Nic

Zitat von BVBBC

Zitat von Leandro

Quelle: www.wiwo.de
Thomas Treß: Die Coronapandemie hat erhebliche finanzielle Belastungen mit sich gebracht. Unsere Nettoverschuldung ist im Zuge dessen bis Ende Juni auf 59 Millionen Euro gestiegen. Da wir der Überzeugung sind, dass das operative Geschäft im Fußball grundsätzlich nicht durch Finanzschulden gehebelt werden sollte, sind wir bestrebt, diese schnellstmöglich wieder abzubauen. Dies ist wichtig, um im Falle wirtschaftlicher Rückschläge, zum Beispiel bedingt durch mögliche zukünftige sportliche Zielverfehlungen, gerüstet zu sein. Das erreichen wir nun, indem wir die Finanzschulden mit den Mitteln aus der Kapitalerhöhung auf null zurückführen.
Thomas Treß im Interview auf wiwo.de

Weitere interessante Punkte:

  • Sancho-Ablöse auf "vier bis fünf Jahre" als Ratenzahlung vereinbart
  • Geld aus Kapitalerhöhung erhöht auch die Möglichkeit operative Einnahmen zu reinvstieren in Themen Internationalisierung und Digitalisierung
  • Abschlag von 20% bei Kapitalerhöhung üblich, auch aufgrund von hoher Volatilität im Vorfeld
  • kein weiterer Gehaltsverzicht bei Profis geplant
  • Transfermarkt für untere / mittlere Preisklassen immer noch sehr schwierig


59 Mio. kommen ungefähr dem Betrag nahe, den die Summe aus Finanzmittelfond, kurzfristigen Verbindlichkeiten und Forderungen aus LuL aus Q3 ergeben (61 Mio.). Kann daher gut sein, dass fällig gewordene Raten für Transfers das primäre Thema waren, die die Kapitalerhöhung jetzt motivierten.

Grundsätzlich bestätigt Tress durch die Blume nun aber verschiedenste Dinge:

  • Der Sancho Deal ist wirtschaftlich wirklich schlecht ...
  • Kein Gehaltsverzicht und ein schwieriger Transfermarkt für untere / mittlere Preisklassen bedeuten, dass der Etat so schnell nicht in einen sinnvollen Rahmen zurückzuführen ist ...
  • Ein schwieriger Transfermarkt für untere / mittlere Preisklassen bedeutet im Grunde, dass diese Spieler aktuell klar überbezahlt sind ...


Ergo: auch durch den Etat bedingt erwartet man Druck, sodass schon sehr vieles dafür spricht, dass die ersten Vermutungen richtig sind und die bereits vor Corona hohen Ausgaben, die noch nicht gegenfinanziert waren als auch das Risiko im Etat dem BVB gerade etwas auf die Füße fallen. Das ist natürlich ein Luxusproblem, im Vergleich zu anderen Vereinen, gerade auch deshalb, weil man mit einer Kapitalerhöhung effektiv dagegensteuern kann, um sich Luft zu schaffen, aber es limitiert den BVB dennoch enorm. Mal sehen, ob der Geschäftsbericht das so bestätigt, wenn dieser in 2 Wochen verfügbar ist, aber es spricht zumindest immer mehr dafür.


Treß bestätigt hinsichtlich des Transferarktes die Beobachtungen, die man schon über den Sommer machen konnte. Die Topspieler kommen nach wie vor gut unter und zwar ohne beim Gehalt großartige Abstriche zu machen. Gleichzeitig lassen die Ablösen auch im Topspielerbereich etwas nach (siehe auch bei Sancho).

Spieler der mittleren und unteren Segments gehen dabei nur sehr schleppend am Markt, erst recht bei guter Ausstattung des laufenden Vertrags. Hier scheint es auch die Tendenz zu geben, gute Verträge wider jedem sportlichen Sinn im Zweifel lieber abzusitzen, als eine niedriger dotierte, aber sinnvolle sportliche Entscheidung zu treffen. Was für mich dann im Umkehrschluss auch bedeutet, dass viele der Spieler in der niedrigen bis mittleren Kategorie zumindest kurzfristig keine Verbesserung der Situation und zukünftig sogar bei neuen Verträgen Gehaltseinbußen erwarten.



Ist halt die Frage, ob es sportlich keinen Sinn macht. Man sollte bspw. nicht unterschätzen, dass man die Auswirkungen durch Corona auch noch in 2-3 Jahren merken wird, gerade was den Jugendbereich betrifft. Da kann man sich meines Erachtens durchaus darauf einstellen, dass man in den nächsten 2-3 Jahren nicht so starke U19 Jahrgänge haben wird, vor allem in der Breite, die dem Markt daher fehlen wird und dazu führen dürfte, dass die Konkurrenz für gescheiterte Spieler nicht so viel problematischer wird, wenn sie wechseln. Das Training war schließlich durch den Lockdown eingeschränkt und wer weiß, ob die Schäden an der Basis nicht sogar noch sehr viel länger Auswirkungen haben werden, die trotz immer früherer Integration in die NLZ, problematisch sind.

Daher kann ich mir durchaus vorstellen, dass der Markt grundsätzlich Spieler sportlich - nicht finanziell - attraktiv findet, die 1-2 Stufen höher gescheitert sind, weil sie den Bedarf mit der Talententwicklung nicht decken können, trotzdem bereits zu sehen ist, dass verstärkt in die Talententwicklung investiert wird, sodass hier meines Erachtens eine Ausnahme besteht, was günstigere Marktsegmente betrifft, die aber nahezu ausgereizt wurde und den Markt auch bereits verhältnismäßig verteuert hat - man muss sich ja allein mal in der Bundesliga anschauen, wie viele Spieler U23 gewechselt sind, im Vergleich zum restlichen Markt, weil diese Spieler zumindest das Potenzial haben nach der Krise ihre Kosten wieder einzuspielen, auf die eine oder andere Weise. Ich kann mir daher vorstellen, dass der Unterbau fehlen wird, um sportlichen Druck für Spieler zu schaffen, dass sie den eigentlich jetzt schon notwendigen Schritt zurück gehen.

Davon abgesehen ist klar, dass es gerade finanziell hakt, wenn die Spieler nicht den aktuellen Bedingungen angepassten Konditionen zustimmen. Je länger der Vertrag, desto unwahrscheinlicher ist das, sodass es in der finanziellen Betrachtung schnell unattraktiv wird auf weite Teile des aktuellen Gehalts zu verzichten, weil das selbst mit sportlicher Maximalleistung kaum wieder reinzuholen ist, sobald der Talentstatus bereits abgelegt wurde.

Wenn ein 25-jähriger Spieler aktuell bspw. 4 Mio. verdient, der noch 2 Jahre Vertrag hat und das Maximalgebot auf dem Markt beträgt nur 1 Mio., dann sind 6 Mio. entgangen, bis der Spieler 27 ist, zu Gunsten des Vereins, sofern da nicht irgendeine Kompensation stattfindet, mit der sich die Vereine aber sicher schwer tun. Wegen 1 Mio. Einsparung wird ein 4 Mio. Spieler wohl von keinem Verein abgegeben. Dafür ist der sportliche Wert dann bereits jetzt zu hoch, selbst wenn es nur für einen hinteren Kaderplatz reicht. Trifft man sich dann irgendwo in der Mitte, sodass der Spieler auf 1 Mio. verzichtet und der Verein letztendlich 2 Mio. einspart, kommt man vielleicht zusammen. Allerdings geht der Spieler dann immer noch eine Wette ein, dass er mit 27 die auch ihm fehlenden 2 Mio. bis zum Karriereende wieder aufholen kann, weil er wechselt und dadurch seine sportliche Situation verbessert. Das ist aber wahrscheinlich nicht garantiert, da ich davon ausgehe, dass die Preise für Spieler, die keine Cashcow mehr werden, gering bleiben werden und die Vereine hier in näherer Zukunft konservativer planen und der Trend weg von Ü30 Spielern eh schon länger da ist, weil diese athletisch nicht mit der Entwicklung mithalten können. Wie viele gescheiterte Spieler Mitte 20 haben aber das Potenzial, um sich sportlich nochmal so zu rehabilitieren, dass sie ihre finanziellen Verluste, die sie nun aus sportlichen Gründen in Kauf nehmen, einzuholen? Wohl höchstens Toptalente, an die der Glaube noch nicht gänzlich erloschen ist und absolute Ausnahmefälle. Für die Wolfs und Schulz dieser Welt dürfte es aber schwer bleiben nochmal an solche Verträge zu kommen, da es da meines Erachtens kaum sportliches Rehabilitationspotenzial gibt, um nochmal an Topverträge zu kommen. Also Spieler, die meines Erachtens wenig Potenzial haben bei kleineren Vereinen Führungsspieler zu sein, weil sie so oder so eher Komplementärspieler sind. Für die sind 2 entgangene Mio. eben schnell 10% ihres Karriereverdienstes oder mehr. Ich glaube nicht, dass man darauf so einfach verzichtet.

Bei längeren Laufzeiten oder höheren Garantiesummen, im Vergleich zum Alternativangebot, vergrößert sich das Problem natürlich - heißt auch: je geringer die Einbußen, desto wahrscheinlicher der Wechsel. Ü30 Spieler betrifft die sportliche Entscheidung eh nicht mehr, da es da meines Erachtens nur noch um die finanzielle Komponente geht. U23 Spieler gehen auf dem Markt nach wie vor gut, werden aber meines Erachtens nicht den quantitativen "Nachschub" der letzten Jahre haben. Ich vermute daher, dass sich viele Vereine hier bereits versucht haben einzudecken, um den Zug nicht zu verpassen und dann noch mehr Risiko nehmen zu müssen. Deswegen glaube ich aber auch, dass sich der sportliche Markt für die überbezahlten Spieler nicht so sehr verschlechtern wird, sodass eine rein finanzielle Entscheidung komplett rational ist. Zumal man auch noch argumentieren könnte, dass man als Ergänzungsspieler vielleicht seltener verletzt ist und daher das Karriereende herauszögern kann, sodass der Karriereverdienst durch das Aussitzen des Vertrags auch deswegen höher ausfällt.


Weiterhin finde ich es bemerkenswert, dass die Spieler anscheinend zu keinen Kompromissen bereit sind (schon klar vertraglich müssen sie das nicht). Ich bin sehr gespannt wie sich das auf die künftigen Vertragsgestaltungen auswirkt. Normalerweise muss in jeden neuen Vertrag eine automatische Klausel hinein, die das Gehalt bei größeren wirtschaftlichen Verwerfungen des wirtschaftlichen Umfelds (bspw. Corona-Pandemie mit Zuschauerausschluss oder der Bankrott eines TV-Anbieters) automatisch nach unten anpasst.



Ich gehe davon aus, dass sich die Preise temporär weniger am sportlichen Wert orientieren werden, sondern an den Umsatzpotenzialen, die eh schon nicht mehr zwangsläufig korrelieren. Der sportliche Wert eines Messi oder Ronaldo ist in meinen Augen jedenfalls nicht mehr auf dem Niveau, auf dem deren Transfers stattgefunden haben. Marketingtechnisch finanziert sich aber vor allem Ronaldo wohl recht schnell von alleine. Bei Talenten dürfte demgegenüber nicht nur der Marketingwert im Fokus stehen, sondern vor allem das Ablösepotenzial. Ich kann mir daher vorstellen, dass diese Spielergruppen über dem eigentlichen Wert bezahlt werden, während der Rest Einbußen in Kauf nehmen wird müssen, die langfristiger ausfallen, sich vielleicht sogar manifestieren, weil man hier weniger spekulativ und risikobereit unterwegs sein dürfte. Ausnahmen erwarte ich darüber hinaus fast nur bei Führungsspielern und Leistungsträgern, die sich bereits im Verein bewiesen haben. In der Konsequenz glaube ich jedenfalls nicht mehr daran, dass andere Vereine bei Spielern überboten werden, die hier in keine der besagten Gruppen im Verein gehören werden - was ein beträchtlicher Teil jedes Kaders ist. Sprich: ich erwarte deutlich marktorientiertere Gehälter, sodass hier auf den BVB bezogen kein normaler Spieler mehr einfach sein Gehalt verdoppeln oder verdreifachen kann, wenn er hierher wechselt. Deswegen glaube ich eben auch, dass es als Spieler wenig attraktiv ist jetzt auf Geld zu verzichten.

Ob darüber hinaus in den Verträgen noch Klauseln zu wirtschaftlichen Ausnahmesituationen vereinbart werden, ist fraglich. Ich kann mir das im Moment nicht so recht vorstellen, obwohl ich glaube, dass das für alle Seiten Vorteile hätte. Gerade die große Spielergruppe, die wahrscheinlich langfristig niedrigere Gehaltsniveaus zu erwarten hätte, hätte hierdurch ein Mittel, um dem sinkenden Gehaltsniveau entgegenzuwirken. Das würde sie aber eben kurzfristig schon beschränken in ihren aktuellen Gehältern, was kaum einer zugestehen wird. Ich erwarte mir hier jedenfalls eine "nach mir die Sintflut" oder "jeder ist sich selbst der nächste" Mentalität, bei der kein Gedanke an den nächsten Vertrag verschwendet wird, solange das kein akutes Thema ist. Dadurch wird die an sich große Gruppe, die an solchen Vertragsklauseln interessiert sein müsste, doch wieder recht klein. Die Vereine dürften das mit konservativeren Gehältern kompensieren, obwohl auch sie etwas davon hätten, wenn sie sich gegen schlechte Zeiten absichern, weil sie damit in guten Zeiten eher am oberen Rand ihrer Möglichkeiten agieren könnten. Solange die Spieler aber nicht kollektiv mitziehen bei solchen Klauseln, wird es sie kaum geben. Auch aus dem Grund heraus, dass es einem Spieler schwer zu vermitteln sein wird, dass er, weil er so eine Klausel hat gegenüber Spielern, benachteiligt wird, die so eine Klausel nicht unterschreiben wollten. Ich kann mir solche Klauseln daher nicht weit verbreitet vorstellen.

Allgemein wäre es vernünftiger, wenn man als Verein die Gehälter nicht mehr fixiert, sondern als prozentualen Anteil am Umsatz variabel hält und stärker an den aktuellen Umsatz koppelt. Dass das in der Fussballwelt aber nicht geschieht, hängt einerseits mit den dadurch fehlenden Garantiesummen zusammen, andererseits mit natürlich stark schwankenden Umsätzen, sodass Spieler zu sehr auf sich selbst und auf eine gute sportliche Führung wetten müssten, die einen konkurrenzfähigen Kader verspricht, der die Umsätze steigern kann. Auch das wird daher nicht passieren, da Sicherheit höher gewichtet wird und vermutlich die Fluktuation noch stärker mit der Leistungsfähigkeit einer Mannschaft korreliert, als eh schon, indem Spieler eine sichere CL Teilnahme noch höher gewichten als eh schon, da sie eben hohe Umsätze garantiert.


Ich bedauere die Kaptialerhöhung etwas. Sie kann beim BVB leider nicht sinnvoll eingesetzt werden (bspw. um in einem ausgetrockneten Transfermarkt als solider und finanzstarker Club an Spieler günstig heran zu kommen oder überhaupt an Spieler zu kommen, die man unter normalen Umständen nicht bekommen kann). Es schleicht sich bei mir hier der Eindruck ein, dass man mit der Kapitalerhöhung teilweise deutliche Fehler in der Personalpolitik ausgleicht um schnell wieder voll handlungsfähig zu sein. Im normalen Weg wäre dies über Einsparungen und Kaderkorrekturen gegangen.



In jedem Fall zeigt sich, dass die Investitionen als auch das Timing vor Corona nicht gut waren, weil man damit ins Risiko ging, seine komfortable finanzielle Situation aufgab und dafür nun durch Corona überproportional betraft wurde, auch wenn man noch immer gewissermaßen von Luxusproblemen reden muss. Hätte man sich da so manches gespart, wäre die Ausgangslage jetzt sicher eine andere und ich könnte mir sogar vorstellen, dass man sportlich profitieren könnte, wobei ich das auch nicht garantiert sehe. Für mich war der zurückliegende Sommer bspw. fehlerfrei, aber der davor, trotz Bellingham, nicht, obwohl dieser auch schon coronageschädigt stattfand. Es ist daher nicht automatisch gesagt, dass eine Situation, in der man relative Vorteile gegenüber der Konkurrenz hat, optimal ausgenutzt hätte.


Unter diesen Umständen wäre es durchaus positiv, wenn die Verträge von Witsel und Hummels auslaufen und bei gewünschter Weiterbeschäftigung neu verhandelt werden können. Mit gut 20 Mio. belegen die beiden einen großen Teil des Gehaltsetats. Unter diesem Aspekt muss auch der Transfer von Kobel nochmal hinterfragt werden (abseits jeder sportlichen Berechtigung). Unter diesen Umständen wirkt es von außen sehr gewagt, viel Geld für einen neuen Mann auszugeben, obwohl der zu ersetzende Akteur noch da ist und vor allem noch über 2 Jahre auf einem dicken Vertrag sitzt.


Kobel vs. Bürki ist in jedem Fall ein schwieriges Thema, wobei ich da mittlerweile schlicht langfristig denke und daher auch davon überzeugt bin, dass das in 3-4 Jahren sehr entspannt zu betrachten ist und sich auszahlen wird, trotzdem das Bürki Gehalt vielleicht noch länger im Etat verbleibt. Eine kurzfristige Perspektive bringt hier meines Erachtens nix, aber Kobel dürfte sich schon noch auszahlen, weil er so jung ist, dass er sein Geld und das, was man Bürki nun zu viel zahlt, wieder sportlich reinholen kann. Siehe oben: der Talentmarkt erlaubt gewisse Risiken und bislang deutet Kobel bereits viel an, um das Risiko zu rechtfertigen.

Witsel hat für mich eigentlich keine Grundlage mehr, um verlängert zu werden. Idealerweise hat man mit Kamara einen Vorgriff gemacht, andernfalls versucht man es bei seinem Namensbruder, der ablösefrei ein sinnvolleres Investment als eine Verlängerung mit Witsel ist. Man wird hier meines Erachtens aber so oder so eine Baustelle haben, da ich von Dahouds Entwicklung nicht so nachhaltig überzeugt bin, da er nach wie vor gewisse Probleme hat, die gerade wieder zu sehr zunehmen und nicht viel mit der Belastung zu tun haben. Dazu kommt ja auch noch die Frage, welche Rolle Can einnehmen soll, die unmittelbar mit der Geschichte zusammenhängt. Will man auf der 6 bspw. Can installieren, wird man wahrscheinlich die AV beide neu und top besetzen müssen, damit das für den Aufbau funktioniert. Wenn man so will, deutet sich für mich dann spätestens im nächsten Sommer die Wahl aus einem von hauptsächlich 2 Strategien an:

- man verlängert nicht mit Witsel und gibt noch dazu Can oder Dahoud ab - je nachdem, wer sportlich im Hintertreffen ist, wobei Dahoud wahrscheinlich leichter abzugeben ist - und legt auf der 6 nach

- man verlängert nicht mit Witsel, setzt aber voll auf Can und muss daher Meunier, Schulz und vielleicht sogar Guerreiro, falls keine Umpositionierung in Frage kommt, zur Disposition stellen, um dort top nachzulegen.

Das wird natürlich kaum so umfassend möglich sein und Mischstrategien sind immer möglich, aber in jedem Fall glaube ich, dass hier viel passieren sollte und wahrscheinlich auch wird, was enorme Auswirkungen auf den Etat hat. Im Zweifel hat man hier so viel Druck, dass man weitere Fälle, wie bei Kobel vs. Bürki erhalten wird.

Bei Hummels muss man ehrlich sein: will er weitmachen, wird man sich mit ihm einigen und er wird weitermachen, ob da eine automatische Verlängerung greift oder nicht. Ich hoffe nur, dass das nicht so teuer wird, wie bisher. Nicht nur, weil ich den individuellen Wert von Hummels nicht so hoch sehe, wie die meisten User hier.

Entscheidend bleibt für mich aber dennoch, dass der Etat über die Spieler gesenkt wird, die ersatzlos gestrichen werden können oder für einen BU zu nah am Stammspielerniveau bezahlt werden oder sogar darüber. Da gehört aber eben auch Glück dazu, dass ein aufnehmender Verein diese Spieler für sich als potenziellen Leistungsträger erwartet, sodass sich das Invest auszahlt. Ich vermute aber, dass das mit dem Etat noch mehr Fälle Kobel vs. Bürki hervorbringen wird, indem man auf Talente setzt und dafür in Kauf nimmt, dass die Verträge ausgesessen werden. Dafür dürfte wohl vor allem der Preis des Talents entscheidend sein, weswegen ich auch davon ausgehe, dass es da gerade bei ablösefreien Spielern im nächsten Sommer jetzt schon heftig zur Sache geht! Und das ist für mich dann auch der Ringschluss zur Kapitalerhöhung, da ich mir erhoffe, dass sie zumindest das ermöglicht!
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BVB - Finanzen |#8998
Sep 18, 2021 - 8:14 AM hours
Mal ein Thema mit mittelbarem Finanzbezug.

Ich verstehe irgendwie nicht so ganz, wieso in Dänemark, Belgien (sah zumindest bei Brügge gegen Real so aus) und UK wieder vor vollen Stadien gespielt wird und in Deutschland immer noch die Grenze von 25000 gilt. Mittlerweile sollte man doch zumindest aus UK eine einigermaßen valide Einschätzung über das Gefährdungspotenzial von vollausgelasteten Fußballveranstaltungen haben, oder?

Was ist denn jetzt genau die Perspektive und Erwartungshaltung der BL-Vereine für den weiteren Verlauf der Saison? Gibt man sich jetzt damit zufrieden, dass man bis in den Frühling unter den aktuellen Beschränkungen spielen muss?

So wie ich es verstanden habe, schafft der BVB es bisher in jedem Spiel mind. 25000 Karten zum Vollpreis abzusetzen. Sobald das Stadion für die Dauerkarteninhaber zu Dauerkartenkonditionen freigegeben wäre, würden die doch sofort wieder kommen - und falls nicht, zumindest bezahlen müssen. Wenn ich sehe, dass Clubs wieder geöffnet haben, wo Menschen in geschlossenen Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit und schlechter Belüftung wieder über mehrere Stunden miteinander Tanzen dürfen, würde ich als DFL langsam aber sicher mal einen Gang hochschalten.

Seifert hatte sich diesbezüglich zwar schon mal zaghaft geäußert ("Team weltfremd") aber eine konzertierte Aktion ist dort irgendwie noch nicht zu erkennen. Was glaubt Ihr denn, wie sich die Debatte weiter entwickeln wird?

Ich vermute ja, dass nach der Bundestagswahl die Politik deutlich ins Visier genommen wird. Sollte es mit Beginn des Herbstes zu einem starken Anstieg der Inzidenz, bleibt die Regelung aber vermutlich erstmal so wie sie aktuell ist. Sollte allerdings die Inzidenz weiter einigermaßen konstant in einem Intervall zwischen 60 und 150 dümpeln, muss eigentlich eine weitere Öffnung erfolgen.

Zum Schluss nochmal eine blöde Frage. Gibt es außer der niedrigeren Stadionauslastung irgend einen anderen Coronafaktor, der aktuell zu signifikant höheren Kosten oder Einnahmeausfällen führt?
BVB - Finanzen |#8999
Sep 18, 2021 - 8:22 AM hours
Zitat von Greg_Oden
Mal ein Thema mit mittelbarem Finanzbezug.

Ich verstehe irgendwie nicht so ganz, wieso in Dänemark, Belgien (sah zumindest bei Brügge gegen Real so aus) und UK wieder vor vollen Stadien gespielt wird und in Deutschland immer noch die Grenze von 25000 gilt. Mittlerweile sollte man doch zumindest aus UK eine einigermaßen valide Einschätzung über das Gefährdungspotenzial von vollausgelasteten Fußballveranstaltungen haben, oder?

Was ist denn jetzt genau die Perspektive und Erwartungshaltung der BL-Vereine für den weiteren Verlauf der Saison? Gibt man sich jetzt damit zufrieden, dass man bis in den Frühling unter den aktuellen Beschränkungen spielen muss?

So wie ich es verstanden habe, schafft der BVB es bisher in jedem Spiel mind. 25000 Karten zum Vollpreis abzusetzen. Sobald das Stadion für die Dauerkarteninhaber zu Dauerkartenkonditionen freigegeben wäre, würden die doch sofort wieder kommen - und falls nicht, zumindest bezahlen müssen. Wenn ich sehe, dass Clubs wieder geöffnet haben, wo Menschen in geschlossenen Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit und schlechter Belüftung wieder über mehrere Stunden miteinander Tanzen dürfen, würde ich als DFL langsam aber sicher mal einen Gang hochschalten.

Seifert hatte sich diesbezüglich zwar schon mal zaghaft geäußert ("Team weltfremd") aber eine konzertierte Aktion ist dort irgendwie noch nicht zu erkennen. Was glaubt Ihr denn, wie sich die Debatte weiter entwickeln wird?

Ich vermute ja, dass nach der Bundestagswahl die Politik deutlich ins Visier genommen wird. Sollte es mit Beginn des Herbstes zu einem starken Anstieg der Inzidenz, bleibt die Regelung aber vermutlich erstmal so wie sie aktuell ist. Sollte allerdings die Inzidenz weiter einigermaßen konstant in einem Intervall zwischen 60 und 150 dümpeln, muss eigentlich eine weitere Öffnung erfolgen.

Zum Schluss nochmal eine blöde Frage. Gibt es außer der niedrigeren Stadionauslastung irgend einen anderen Coronafaktor, der aktuell zu signifikant höheren Kosten oder Einnahmeausfällen führt?


Die vollen Stadien sind bald Realität bei uns. Die Bundesländer haben noch auf den Bund gewartet, aber mit der Novelle des Infektionsschutzgesetzes wird nun nach und nach 2G überall eingeführt und dann fallen alle Beschränkungen.

Wir mögen hinterherhinken, aber die Richtung ist klar. Ich gehe davon aus, dass wir spätestens im Oktober zum ersten Mal vor voller Hütte spielen.
BVB - Finanzen |#9000
Sep 18, 2021 - 8:49 AM hours
@DerMoe:

Wow, so einen optimistischen Ausblick habe ich bislang noch nirgendwo gelesen. Hast Du dazu irgendwelche Quellen oder Aussagen, die konkret darauf hindeuten?

Gerade nochmal selber gesucht und vermutlich könntest Du recht haben. Sollte der Wille zu einem Rechtsstreit bestehen, ständen die Chancen laut folgendem Artikel nicht schlecht.

https://www.sportschau.de/fussball/bundesliga/zuschauer-stadien-kapazitaeten-auslastung-corona-100.html
This contribution was last edited by Greg_Oden on Sep 18, 2021 at 8:53 AM hours
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