37. Spieltag: MSV Duisburg - SC Freiburg II

Hab mir das das Magenta Abo dann heute doch gegönnt und werde mir ein paar Spiele dieses Jahr reinziehen. Am Ende war der Punkt aufgrund der beiden Alu-Treffer von Wiesbaden natürlich glücklich - aber grade in Halbzeit 2 hatte man eigentlich mehr vom Spiel und mit den zu den Profis hochgezogenen Jungs und einer souveräneren Zentrale (Boukhalfa, Herrmann) hätte man noch klarer in der gegnerischen Hälte agiert, da bin ich mir sicher.

Aber für den Altersschnitt heute: Hut ab.

Bei den EInzelbewertungen fange ich mal mit denen an, die mir nicht so gefallen haben: Tauriainen hat mir zu viele falsche / späte Entscheidungen getroffen - ein Faktor warum das MIteinander vorne in den aussichtsreichen Situationen nicht gut geklappt hat. Musste da folgercihtig raus.

Von Furrer hätte ich mir mehr erwartet - ebenfalls uninspierierte Abspiele - und ein völlig übermotiviertes taktisches und nochmal völlig unnötiges Foul in eigener Kontersituation. Kehl vorne drin wahrscheinlich auf der falschen Position und wird er mit den beiden etatmäßigen MS Mensah + Vermeij nicht oft spielen.

Bester Mann auf dem Platz: Assibey-Mensah. Hat aus einer ausgeglichenen Patt-Situation mit wenig Chancen ein Übergewicht für Freiburg geschaffen. Starker Körper, guter Antritt, Mut zum Abschluss. War heute der Unterschied... bzw. hätte es vorne sein können.

Braun-Schumacher von mir auch häufig kritisiert - heute aber eindeutig der Ruhepol und Chef auf dem Platz. Als Charakter extrem wichtig für die junge Truppe. Trotzdem wieder durch sein fehlendes Tempo 2-3 heiße Szenen generiert... bei der größten Chance des SPiels trotzdem wichtig, dass er am Rande der Legalität Nilsson beim Abschluss stört - und deswegen geht der Ball nur an die Latte.

Mit Flum und Kehrer am Ende hatte ich das Gefühl, dass nochmal mehr Klasse/Ruhe auf den Platz kommt... für eine erfolgreiche Saison sollte m.E. aus dem Pool "Kehrer, Schade, Burkart, Sidillia, Ezekwem, Weißhaup" mindestens 3 Mann bei der zweiten spielen - dann ist diese in jedem Fall gut konkurrenzfähig.

Atobolu hat auch das Zeug zu einem sehr guten Torwart - extrem souverän heute.

Makengo als LIV und Treu als ROV haben für mich sehr gute Ansätze - müssen sich aber noch beweisen.

Insgesamt hat es aber Spaß gemacht und Samstag in Magdeburg schalte ich wieder ein.

Um den kommenden Gegner, den 1. FC Magdeburg, einmal kurz vorzustellen. Auf eine kontinuierliche Geschichte kann dieser Club erst seit 1965 zurückblicken. Zuvor war der DDR Fußball durch ständige Umstrukturierungen, Vereinsumbennenungen und-zusammenlegungen usw geprägt, so daß fast kein Verein eine ununterbrochene Nachkriegshistorie vorweisen kann.

In den 70 er Jahren gehörte der 1. FC Magdeburg zu den erfolgreichsten DDR Clubs, 3 mal konnte die Meisterschaft und 7 mal sogar der DDR Pokalwettbewerb gewonnen werden. Zahlreiche auch hier im Westen bekannnte Fußballer spielten damals für die Magdeburger. Welcher Fußballanhänger in etwas fortgeschrittenem Alter könnte jemals den 22.06.1974 vergessen, als der Magdeburger Jürgen Sparwasser in der 77. Minute das 1:0 für die DDR gegen die BRD im Hamburger Volkspark erzielte mit anschließender Turneinlage. Es war ein Samstagabend im Sommer und Jürgen Sparwasser entpuppte sich als einer der größten Partycrasher bei vielen Vereins- und Heckenfesten. Dafür war die Party 15 Tage später umso heftiger. Ein weiterer sehr bekannter Spieler war der DDR Rekordnationalspieler Joachim Streich, der noch häufig mit unserem Cheftrainer verwechselt wird und später auch als Trainer beim 1. FC Magdeburg tätig war.

Der Höhepunkt war der Sieg im Europapokal der Pokalsieger 1973/74 gegen den AC Milan im Rotterdamer Stadion De Kuip. Das 2:0 zum Endstand erzielte Wolfgang Seguin, nach einem Eigentor der Mailänder. Somit ist Magdeburg der einzige DDR Europapokalssieger. Nach der Wende haben Spieler wie Dirk Schuster, Heiko Bonan oder Dirk Heyne auch im Westen schnell Fuß gefasst.

Den Anschluß verpasst hat aber der 1. FC Magdeburg nach der Wende. In der letzten Oberligasaison 91/92 kam man nur auf Platz 10 und konnte sich nicht für die 1. oder 2. Bundesliga qualifizieren, im Gegensatz zu Lok/VFB Leipzig, Chemnitz, Jena, Erfurt usw. , die später in der 1. und 2.Bundesliga teilweise auch gegen den SC Freiburg antraten. Dafür sorgten die Handballer des SC Magdeburg für Furore, die 2001 Deutscher Meister wurden und 2002 die Champions League gewannen

2015 gelang dem 1. FC Magdeburg eine kleine Rennaisance, als sie zum ersten Mal den Aufstieg in eine bundesweite Liga, der 3. Liga schafften, 3 Jahre später folgte sogar ein kurzes Gastspiel in der 2. Bundesliga.

In der Zwischzenzeit hatten sie aber auch einmal ein sehr besonderes Highlight im DFB Pokal, als sie am 01.11.2000 den amtierenden Meister Bayern München in der 2. Runde besiegten. Neben diesem unvergesslichen Spiel eliminierten die Magdeburger in dieser Pokalsaison auch den 1. FC Köln und den KSC.

Der Saisonstart mit einem 2:0 Auswärtssieg beim SV Waldhof ist den Magdeburgern sehr gut gelungen und am Samstag erwarten sie zusammen mit ca 15.000 Fans den SC Freiburg. Für die junge Freiburger Truppe gleich der nächste Höhepunkt, das erste Auswärtsspiel vor einer solch großen Kulisse, ein Gegner mit Tradition ohne Ende und der MDR überträgt das Spiel freiempfangbar in seinem 3. Programm.

Auch zwei altbekannte ehemalige SC Spieler stehen beim 1. FC Magdeburg im Kader. Neben Florian Kath, der aber leider wieder einmal verletzt ist, stürmt Kai Brünker für die Magdeburger.

Das einzige Spiel der Magdeburger gegen den SC Freiburg fand im DFB Pokal statt, aus dem der SC knapp als Sieger hervorging.

Die Formulierung "Chancen für 2 Spiele" ist ein wenig irreführend und wertend, so wertend würde ich das gar nicht sehen, jedoch muss man sagen, dass die Magdeburger sich eine Vielzahl an guten (nicht an sehr guten!) Torabschlüssen erspielt haben, was in der dritten Liga in der Form eher sehr selten vorkommt. In der letzten Rückrunde unter Titz hat sich Magdeburg sehr sehr wenige Chancen erspielt und konnte aufgrund einer guten / glücklich(er)en Chancenverwartung viele Siege damit einfahren. im Vergleich war das am Samstag wirklich kläglich in der Verwertung.

Folgende Abschlüsse habe ich in Erinnerung:

• Elfmeter durch Aitk
• Pfostenschuss durch Schuler frei vorm Tor
• Schuler 2 mal frei vor Sauter, der das super macht
• Nachschuss Obermair nach Abwehr von Sauter nach Chance Schuler
• Distanzschuss A. Müller nach Freistoß
• Distanzschuss Obermair, welchen Sauter über die Latte lenkt
• 2 mal Klärung auf der Linie nachdem Sauter geschlagen war
• Obermair frei vor Sauter und schiebt ihn vorbei
• Condé Rückpass in Sauters Arme, wäre gegen die Laufrichtung wohl unerreichbar gewesen
• Schlenzer von Atik kurz vor Schluss

Bei den Chancen wäre ein 2/3:0, und so hätte es zwischenzeitlich durchaus stehen können wenn nicht sogar müssen, möglich gewesen. Am langen Ende war der Punkt sicherlich für beide Mannschaften ein wenig glücklich, denn sein wir ehrlich, der Konter in der Nachspielzeit muss zum Tor und somit zum Sieg führen.

Ich denke ihr werdet auch für viele andere Teams der dritten Liga ebenfalls eine harte Nuss sein, habe auch das Spiel gegen Wiesbaden gesehen und muss sagen, dass mir die kollektive Ausrichtung und die individuellen Anlagen sehr gut gefallen und ihr einen erfrischenden, gar nicht so drittliga-typischen, Fußball spielt. Weiter so & noch viel Erfolg für die restliche Saison!

Diese Spieler sind qualitativ deutlich über den meisten Kaderspielern des Drittligateams einzuordnen und daher ist die Diskussion absolut angebracht. Auch ohne Erstligaspiele.

Leider ist mir Ezekwem schon in den Testspielen negativ aufgefallen, gestern auch weit weg von der Leistung der Rückrunde. Viel mit dem Kopf durch die Wand gewollt. Atubolu konnte insgesamt wenig machen, beim 1:3 stelle ich aber doch ein kleines Fragezeichen. Sildillia war auffällig in den Zweikämpfen, hat sein Niveau meines Erachtens auf den Platz gebracht wie auch Schade, der bekannte Probleme in engen Spielsituationen hat, aber wehe er kommt mit Tempo. Beim 1:0 hatte er viel Glück, gleich zweimal Pingpong, beim 2:3 konnte ihn keiner halten. Bei allen Schwächen, die er hat, genau dieser Spielertyp fehlt der Bundesligamannschaft und als Rollenspieler sollte man ihn in Betracht ziehen.

K. Schlotterbeck völlig fremd in dieser Mannschaft, auch individuell keine Leistung, die seinen Ansprüchen entsprechen sollten.

Körperlich im Sinne von Robustheit fand ich den SCF nicht unterlegen. Aber einige Spieler sind nicht handlungsschnell genug, dazu fehlt gerade im Mittelfeldzentrum auch physisches Tempo. Ganz gravierend beim 1:2 zu sehen. Engelhadt hatte die ein oder andere Offensivaktion (Assist zum 2.3), aber defensiv ist das haarsträubend und Wagner wirkt sehr behäbig, sehe da auch nicht das ganz große Talent. Das missglückte Experiment mit Kammerbauer als Offensivspieler muss endlich beendet werden, er sollte in der zentrale spielen wie dann Anfang der 2. Halbzeit auch geschehen.

Unterlegen war man konditionell, man hatte trotz 5 Wechseln nichts mehr zuzusetzen in der Schlussphase. Das lag auch daran, dass von der Bank kein Niveau kam. Furrer ist sehr unkonstant, gestern ohne Akzente vorne und mit dem Ballverlust vor dem 2:4. Engel hat letzte Saison kaum eine Rolle gespielt und auch nicht wirklich stark gewirkt. Er war nun im 3. Spiel der 4. LV. Rechts hat man mit Treu, gestern gar Kapitän, Konstanz, aber zur Erinnerung: Auch er hat letzte Saison fast keine Rolle gespielt und soll nun eine Liga höher vorangehen.
This contribution was last edited by Butterkeksfan on Aug 14, 2021 at 3:14 PM hours

Für die U 23 des SC Freiburg steht die erste englische Woche, bzw eine überwiegend bayrisch-türkische Woche an. Am Sonntag, um 15.00 Uhr, kommt es zum Duell mit Türkücü MÜnchen, am Mittwoch empfängt man die Kickers aus Würzburg, bevor dann am kommenden Samstag die Reise zur Viktoria nach Köln ansteht. Die Belastung der englische Woche dürften die Jungs noch aus der letzten Saison gewohnt sein und haben dabei nicht die allerschlechtesten Erfahrungen gesammelt.

Nach 2 Punkten aus 3 Spielen kann man den Saisonstart des SC Freiburg nur als mäßig bezeichnen. Im Vergleich mit den anderen 3 Aufsteigern gehört man zusammen mit dem TSV Havelse, Havelse immer wieder Havelse, zu der schlechter gestarteten Hälfte. Dagegen legten der BVB und vor allem Victoria Berlin einen fulminanten Start hin.

Ich möchte jetzt keinen Druck aufbauen, Druck ist bei dieser jungen Truppe vielleicht eher kontraproduktiv, aber um es einmal so auszudrücken. Um nicht schon sehr früh ins Hintertreffen zu geraten, wäre es nicht schlecht, wenn man eines der nächsten beiden Spiele gewinnen könnte.

Türkücü München, der kommende Gegner, startete mit 3 Unentschieden in die Saison. Personell haben sie einen großen Umbruch hinter sich und es könnte für den SC von Vorteil sein, so früh auf diese Truppe zu treffen, wenn sie noch nicht so gut eingespielt sind.

Aufgefallen sind mir 3 Namen. Sercan Sararer,der mit seinen 31 Jahren sehr viel Erfahrung mitbringt und schon in sämtlichen 3 deutschen Profiligen bei diversen Vereinen wie Fürth, Düsseldorf, dem KSC oder dem VFB aktiv war. Auf ebenfalls viel Erfahrung kann Philipp Türpitz verweisen, nicht zu verwechseln mit Tirpitz, einem Großadmiral, nach dem ein Schlachtschiff benannt wurde, das aber ein eher unrühmliches Ende fand. Auch er ist schon viel rumgekommen, Chemnitz, Magdeburg, Schalke II, Stuttgarter Kickers, Sandhausen , Rostock, Lotte zählen zu seinen Stationen. Als Ersatztorhüter steht bei ihnen Franco Flückiger im Kader. Bei ihm bietet sich folgendes Wortspiel an. Beim Rückspiel kann er, nachdem er mit seiner Mannschaft schon im Dreisamsadion baden gegangen ist, anschließend im gleichnamigen See im Freiburger Westen ein "echtes" Bad nehmen.

Türkücü München hat eine sehr wechselhafte Geschichte hinter sich. In den letzten Jahren legten sie einen hoffenheimmäßigen Aufstieg durch verschiedene Ligen hin, den man ansonsten nur von Roten Bullen kannte. Ihr bekanntester Spieler ist ein gewisser Cacau auch "Helmut" genannt, der als Mitglied einer Samba Gruppe seine ersten Karrierschritte im Fußball beim Vorgänger Club Türk Gücü München unternahm, bevor er es nach Stationen beim Club und beim VFB sogar in die Deutsche Nationalmannschaft schaffte.

In der letzten Saison war auch unser Forumsliebling, der unvergessene Daniele Gabriele, für ein halbes Jahr bei Türkücü München unter Vertrag. Mit seinen 26 Jahren kann er mittlerweile auch schon auf eine imposante Odyssee zurückblicken.

Türkücü München gehört zu den wenigen Clubs der 3. Liga, gegen die auch die Profis des SC noch kein Pflichtspiel absolvierten.

Puh, das war schwere Kost heute. Da muss schon wirklich viel zusammenkommen, dass man in diesem Jahr die Klasse hält. Die Abgänge fehlen so extrem und konnten in keinster Weise kompensiert werden. Boukhalfa und Herrmann im Mittelfeldzentrum ist schon was ganz anderes als jetzt Engelhardt und der junge Wagner. Das reicht für dritte Liga leider nicht im geringsten. Der Speed von Faber und Weißhaupt über außen fehlt auch extrem.

Man hatte gerade in der ersten Halbzeit viel Glück, da waren paar Alutreffer und Sensationsparaden von Atubolu dabei. Türkgücü selbst jetzt nicht mit der Wahnsinnsqualität, Sararer natürlich absoluter Unterschiedsspieler, nur hat der nicht mehr allzu viel Bock. Viele der zugelassenen Chancen durch riskantes Aufbauspiel und individuelle Fehler. Es wird probiert hinten raus zu spielen, dann kommen aber ungenaue Pässe oder schwache erste Kontakte im Zentrum und schon läufst du in riesige Gefahr.
Nach vorne ging nur ganz vereinzelt was, in der zweiten Halbzeit gab es mal ne ganz gute Phase. Aber da war es heute oft die 3 gegen die Fünferkette von Türkgücü, da gab es dann auch nicht viel auszurichten. Vermeij wirkt oft wie ein Fremdkörper, der passt in das System auch gar nicht rein. Kehrer ist einer, der schon ordentlich was mitbringt. Da ist Speed, gutes Dribbling, Körperlichkeit. Wenn er mal Raum hat, dann kann’s gefährlich werden so wie bei der einen riesen Chance heute. Kehl für mich wie auch schon in den anderen Spielen total unauffällig und irgendwie verschenkt.
Sildillia hat wirklich tolle Anlagen und oft mit einer Ruhe und Souveränität den Laden hinten zusammengehalten. Da wächst einer heran, der noch Erfahrungen machen muss, aber dem ich für die Zukunft einiges zutraue! Aber er dann auch gerade hintenraus mit einigen groben Schnitzern, die du dir auf Drittliga-Niveau einfach nicht leisten kannst. Rosenfelder finde ich ebenfalls echt spannend, der lässt sich in der ein oder anderen Situation aber noch etwas zu leicht abkochen, aber auch das kommt noch. Ezekwem macht da ab und an Alarm auf der linken Bahn, aber dass er dort eine ernsthafte Alternative für das Bundesliga-Team werden kann, dafür braucht’s schon noch einiges an Zeit und etwas mehr Robustheit.

Ich bin mal gespannt. Mittwoch ist der nächste Spieltag, zudem ein Heimspiel. Ich gehe mal stark davon aus, dass auf jeden Fall Schade und Weißhaupt zum Einsatz kommen werden. Könnte mir auch durchaus einen Einsatz von Petersen vorstellen, der brauch ja nach der komplett verpassten Vorbereitung erstmal Spielpraxis bevor er wieder eine Option für die Profis ist. Und Petersen in der Box, umzingelnd von den quirligen Weißhaupt und Schade, das muss dann erstmal verteidigt werden.
Für den Rest der Saison wird’s schon echt schwer. Es fehlt einfach unfassbar stark ein Umschaltspieler im Mittelfeldzentrum, auch ein Box-to-Box Spieler. Und dann brauch es unbedingt die individuelle Qualität (mindestens) eines unserer Jungprofis (Weißhaupt, Burkart, Schade) für vorne drin. Aber wenn noch ein Offensivspieler kommt, wird sicher häufiger auch mal Weißhaupt oder Schade zur U23 rücken.
Krass im Übrigen, dass trotz der krassen Unterbesetzung im ZM Johannes Flum so wirklich gar keine Option zu sein scheint.

Richtig Kammerbauer spielte rechts, Weißhaupt links, wobei Weißhaupt die Position wesentlich offensiver interpretierte.

Kammerbauer hat mir leider gar nicht gefallen. Er hebt sich leider gar nicht von den Jungen ab und bringt keinerlei Sicherheit ins Spiel. Der für ihn eingewechselte Tauriainen sorgte für ein wenig mehr Leben auf der rechten Seite.

Für mich ist das größte Manko das zentrale Mittelfeld. Hier würde ich mir sehr wünschen nochmals auf dem Transfermarkt aktiv zu werden und die Position mit einem erfahrenen Mann zu bekleiden, der sich qualitativ auf oberem 3. Liga Niveau wiederfindet.
Weder Wagner, noch Engelhardt haben die Präsenz und das Selbstvertrauen, um aus dem Zentrum das Spiel zu gestalten. Zu selten drehen sie sich auf oder spielen zu häufig den Sicherheitspass nach hinten.

Heute stachen mMn besonders Weißhaupt und Sidillia heraus. Weißhaupt mit einem tollen Antritt ausgestattet stets gefährlich und Sidillia, bis auf einigen ungewöhnlichen Fehlpässen in den letzten 20 min, ebenfalls mit einer sehr starken Partie.

Zudem möchte ich erwähnen, dass heute alle Einwechselspieler einen guten Eindruck hinterlassen haben. Besonders Kehl hat mich heute, nach den eher unglücklichen Spielen zuvor, positiv überrascht.

Viktoria war heute deutlich angeschlagen - so wie die sich über die Treffer gefreut haben, ging denen ordentlich die Flatter. Hab mir die ersten 60 Min live gegeben - und ohne den Schluss gesehen zu haben, ist dieser fragwürdige Elfmeter die spielentscheidende Szene. Für mich in der Zeitlupe nicht zu erkennen, dass Braun-Schumacher da mit der Hand am Ball ist, geschweige denn unnatürlich, geschweige denn vorher einem Körperteil hingesprungen.

Was ich nicht verstehe, so eine junge Mannschaft braucht vorne einen Zielspieler wie Vermeij, Mensah oder Petersen... Kehrer ist dieser Typ nicht. Warum keiner der drei Genannten in der Startelf steht, verstehe wer will. Genauso harmlos wirkt das Ganze dann auch meist im Strafraum. Man hat gesehen, dass die zweifelsohne guten Ansätze zwischen den "Boxen" allzu oft verpuffen.

Die Moral von Risch, nach dem verschuldeten Gegentor dann auf der anderen Seite den Elfer rauszuholen, war für mich heute das "Beste/Schönste". Ansonsten viel Schatten:

1. Atubolu mit komischen Aussetzern. Wirkte so unsicher wie ich ihn noch nie gesehen habe. 1-2 gute Parade natürlich trotzdem dabei

2. Braun-Schumacher heute nicht gut, leichtfertige Ballverluste (durch Höfler-ähnliche Lethargie in der Zentrale - zu aufreizend lässig manche Anspiele)

3. Rosenfelder fand ich heute ordentlich - von einem 18-Jährigen bisher eine starke Drittliga-Saison.

4. Weißhaupt wie von Keks gewünscht auf einer offensiven Außen-Position. Gute Ansätze, öffnende Dribblings - aber kein Zielspieler da s.o.

5. Tauriainen für mich wieder zu unauffällig. Bei ihm erwarte ich deutllich mehr.

6. Die Doppel-Sechs mit Flum und Engelhardt auch zu langsam, technisch krass limitiert und irgendwie so gar nicht gedankenschnell. Bisher m.E. die Achillesferse dieser Mannschaft. Da muss ein funktionierendes Duo hin.

7. Kehl heute körperlich zu schwach - hat sich ein paar Mal abkochen lassen - und der erste Abschluss der Partie hatte was von D-Jugend Power (das erste Mal auf Großfeld oder so ähnlich)

8. Kehrer fand ich okay - durch seine Schnelligkeit manche Bälle erlaufen - u.a. auch die Szene als er (zwar auf dem Weg Richtung Weg vom Tor zur Eckfahne) vom letzten Mann der Kölner gefoult wurde.

Die Schiedsrichterin mit einer schwachen Vorstellung - und leider durch die zu Beginn beschriebene Situation die für mich spielentscheidende Person. Bis dahin war es ein Spiel auf Messers Schneide, wobei ich das Gefühl hatte, dass das Pendel zunehmend Richtung SC-Jungs ausschlug.

Schade. Wäre ne gute Chance gewesen, diesen Saisonstart zu einem guten werden zu lassen. Aber da muss mehr kommen - und ich bin da bei Keks, da wird zu wild durchgewürfelt, englische Woche hin oder her. Einere von Vermej oder Mensah muss aber m.E. zwingend immer spielen.

War heute auch im Stadion, habe die Partie sogar ganz gesehen und kann die Eindrücke von Spence so eigentlich nur bestätigen bzw. noch bisschen ergänzen. Der SC im 3-4-3 mit Risch und Tauriainen als Außenverteidiger, Weißhaupt offensiv links, Kehrer als Sturmspitze. Atubolu schon mit einem kleinen Wackler nach 3-4 Minuten, als er einen harmlosen Fernschuss fast hat durchrutschen lassen (dazu später mehr). Das 1:0 dann nach einem starken Pass von Risse in die Schnittstelle, Risch lässt sich überlaufen, der Abschluss dann präzise in die lange Ecke, Atubolu kann da nichts machen. Risch machte dann seinen Fehler wieder gut, als er ins Dribbling ging und im Strafraum gelegt wurde. Sah für mich als Zuschauer nach einem klaren Elfmeter aus, habe aber noch keine TV-Bilder sehen. Kehrer dann recht souverän, obwohl der Kölner Keeper die Ecke hatte.

Die erste Halbzeit war nicht schlecht von Seiten des SC, in den letzten zehn Minuten baute man sogar ganz gut Druck auf. Gefährlich wurde es selten, Kehrer war in dieser Phase sehr schnell und beweglich, wurde paarmal nach guten Aktionen gefällt. Darunter fällt auch die "Notbremse", wo die Schiedsrichterin hat weiterspielen lassen - für mich war es ein klares Foul, aber keine rote Karte. Greger, Abwehrchef der Viktoria, dafür mit viel Glück, dass er nicht vom Platz musste. Sah gelb nach einem taktischen Foul an Kehrer und leistete sich 2-3 Minuten später noch ein Foul, für das er eigentlich hätte runter müssen. Viktoria-Coach Janßen reagierte dann auch in der Halbzeit und nahm seinen zentralen Abwehrmann runter, extrem gelb-rot-gefärdet. Hussein als Schiedsrichterin in einigen Phasen wirklich nicht so ganz auf der Höhe. Die beschriebenen Szenen und teilweise testeten die Jungs auch, wie weit sie gehen können (vor den Ball stellen bei Freistoß, Nickligkeiten). War kein ganz einfaches Spiel für sie als Schiedsrichterin, ließ sich aber anstecken von der Hektik auf dem Feld und reagierte dann mit Verwarnungen.

Tatsächlich war die Phase vor der Pause die Stärkste des SC, die zweite Halbzeit begann dann mit diesem komischen Elfmeterpfiff. Davor war ja ein Eckball der Viktoria, etwas unübersichtlich im Strafraum und plötzlich der Pfiff. Gesehen habe ich auch nichts, sehr komisch. Das Ding war natürlich die Vorentscheidung, erneut eine unglückliche Situatiuon von Hussein. Mal schauen, was die bewegten Bilder zeigen, aber nach allem doch eine sehr harte Entscheidung. Der SC dann nach dem erneuten Rückstand wenig gefährlich. Man versuchte es immer wieder, reagierte dann mit frischem Personal und Vermeji als Zielspieler, brachte die Viktoria, die ohne ihren Abwehrchef spielte, aber kaum einmal in Verlegenheit. Nach vorne gefällig, aber aus dem Mittelfeld kam zu wenig, Weißhaupt (der für mich eher enttäuschend war) ohne wirklich viel Impact, Vermeji auch kaum in Szene, Kehrer am Ende platt und wurde nach 80 Minuten auch gegen Furrer ausgetauscht. Man hatte doch viel Ballbesitz, kam aber nie so richtig ins Tempo (auch nicht mit Mensah) und nach dem 1:3 war die Partie dann ohnehin gelaufen.

Das 1:3 natürlich ein dicker Patzer von Atubolu. Eigentlich ein harmloser Angriff, der Kölner schoß dann harmlos von der Strafraumgrenze, dem SC-Keeper rutschte der Ball dann aber mal voll unter dem Körper durch ins Tor. War am Ende nicht entscheidend, Atubolu ging das aber sehr nahe. Bei den Fans nach Spielschluss war er den Tränen nahe, machte mehrfach (!) Gesten der Entschuldigung gegenüber den Fans, klopfte auf sein Herz. Man wollte ihn am liebsten in den Arm nehmen, war wirklich sehr angefasst.

Es war kein schlechter Auftritt, aber die Viktoria war auch nicht gut. Daher wäre schon etwas drin gewesen, aber nach vorne ging zu wenig, dazu die nicht vorteilhaften Schiedsrichterentscheidungen. Über rechts ging recht wenig, Kehl und Tauriainen unauffällig, Weißthaupt auch nur phasenweise in Aktion. Engelhardt und Flum sind sich nicht nur optisch sehr ähnlich (), auch vom Spielstil. Das scheint sich als Schwachstelle zu entwickeln, auf dieser extrem wichtigen Position. Braun-Schumacher hatte dahinter auch seine merkwürdigen Ballverluste, dazu die Langsamkeit. Beide "Oldies" bringen nicht den Impact, aber das wurde hier ja schon häufiger angesprochen.

Fazit: Ärgerliche Niederlage, den Schwung nach dem Würzburg-Spiel konnte man leider nicht mitnehmen. Wirklich gefährliche Aktionen hatte man vielleicht noch 2-3 Stück abseits des Elfmeters, etwas zu wenig. Die Viktoria auch nicht wesentlich mehr, profitierte aber von dem Torwartpatzer und dem Handelfmeter. Sei es drum - die Jungs lernen mit jedem Spiel weiter, wenngleich die so verschiedenen Aufstellungen natürlich nicht so hilfreich sind und wohl auch nicht jeder die absolute Drittligaqualität hat. Mal schauen, wie sich das weiterentwickelt und ob sich mal eine Mannschaft findet. Zwar hat man jetzt zwei Wochen Pause, aber der Großteil der Mannschaft ist auch nicht in Freiburg.

Stimmung im Block war wirklich gut - knapp 150 Zuschauer würde ich schätzen. Hat schon Spaß gemacht, vor allem auch nach dem die Profis dann 2:0 führten. Glaube die Jungs waren auch sehr happy über den Support, standen nach dem Spiel sehr lange vor den Fans und bedankten sich. Für sie sicherlich ungewohnt, aber auch Anerkennung ihrer Leistung, den sie sich verdient haben.

Ein kleiner Nachtrag zum SV Meppen:

Zwischen 1987 und 1998 war der SV Meppen für 11 Jahre ununterbrochen in der 2. Liga und kreuzte auch einige Male die Klinge mit den Profis des SC Freiburg.

Wann immer in dieser Zeit ein großer Verein in der Bundesliga in den Abstiegskampf geriet, fiel irgendwann einmal der Satz "Wir müssen jetzt unbedingt die Kurve kriegen, ansonsten müssen wir in der nächsten Saison nach Meppen"

1982 fand in Meppen bei einem Freundschaftsspiel gegen den FC Barcelona der erste Auftritt von Diego Armando Maradona in Europa statt.

In den frühen 70 ern gab auch der 3 malige Europapokalsieger der Landesmeister Ajax Amsterdam mit den Weltstars Johann Cruyff und Johann Neeskens ein Gastspiel in Meppen.

In den bisherigen 7 Saisonspielen kamen beim SC Freiburg U 23 schon 29 verschiedene Spieler zum Einsatz, inclusive Keven Schlotterbeck und Nils Petersen. Für die Herausbildung einer eingespielten Einheit ist das natürlich weniger förderlich. Umso wichtiger ist es, wenn es dann wenigstens in einigen Teilbereichen zu einer verstärkten Routine kommt.

Umso schöner, dass man sich trotz der Widrigkeiten, große Fluktuation, das Korsett des erfolgreichen Regionalligajahres, die 6 hochgezogenen Spieler kamen bisher mit den Ausnahmen Sildillia und Atubolu eher selten zum Einsatz, bisher als sehr konkurrenzfähig in der 3. Liga zeigt. Das Statement des Meppener Trainers bei der PK war schon ein bemerkenswertes Lob an den SC Freiburg.

Zum kommenden Gegner gibt es natürlich auch noch ein paar Anekdoten.