34. Spieltag: 1.FC Union Berlin - RasenBallsport Leipzig

Das Saisonfinale – na freut ihr euch auch schon so richtig? Habt ihr auch so ein Dauerlächeln auf den Lippen wie Nagelsmann in den letzten Pressekonferenzen? Noch alle ganz verkatert von der tollen Vizemeisterparty? Oder seid ihr eher so ein wenig grummelig sabitzeresk drauf? Hat sich eure Laune schon längst dem Regenwetter angeglichen. Dann seid ihr hier richtig.


Ganz ungewonnt
Der Mai galt ja mal als Wonnemonat, aber RBL hat den Spieß umgedreht und spielt so richtig schön unterdurchschnittlich (den Temperaturen angemessen). Nur eines der letzten zehn Spiele im Mai hat Leipzig gewonnen, nur einmal in den letzten 12 ersten Halbzeiten getroffen – braucht man eigentlich gar nicht vor der Pause einzuschalten. Please disperse. Nothing to see here.


Oliver Winfrey
Dispersion ist auch das Stichwort für den Kader. Einige gehen schon am Stock (Olmo, Adams, Angelino), andere machen Pause vor der EM (Gulácsi) oder gehen gleich aus der Dauerpause in die EM (Szoboszlai) – nicht ohne vorher den Vertrag zu verlängern. In Leipzig suppt die Null-Bock-Attitüde fast schon aus jeder Pore.

Anders bei Mintzlaff, der seitdem Krösche weg ist, so eine Oprah Winfrey Nummer einstudiert hat und jedem der nicht schnell genug laufen kann eine Vertragsverlängerung bis zum St. Nimmerleinstag gibt. Einige wenige sind aber behände genug und sitzen wie Nagelsmann schon auf gepackten Koffern. Konaté und Sabitzer zieht es an die englischen Fleischtöpfe, sie könnten noch gehen, andere, wie die zurückkehrenden Leihspieler sollten sich ebenfalls lieber keine Wohnung in Leipzig mehr kaufen (und das nicht, weil der Wohnungsmarkt überhitzt ist).


Unmöglich zu nehmen
Gemessen an diesen Vorzeichen und weil sich das Gros des Kaders im Hinblick auf die EM nicht verletzten möchte, dürfte Union als Favorit in die Partie gehen. Die Eisernen spielen erstmals wieder vor Zuschauern und können sich für den internationalen Wettbewerb qualifizieren, da stehen die Zeichen auf Heimsieg.
Abgesehen von Kruse, der eher so semi begeistert von der Conference League ist, wollen die Mannen von Urs Fischer den „Leipzigern die Lust am Fußballspielen nehmen“ – aber kann man etwas stehlen, was sowieso gerade nicht vorhanden ist? Wohl kaum – der Punkt geht also schon mal an uns.


Defensiv so gut wie der FCB
Abseits davon muss man konstatieren, dass Union sich eine etwaige Qualifikation für den internationalen Wettbewerb durchaus mit starken Leistungen in der Liga verdient hat. Was zugelassenen Schüsse anbelangt sind die Berliner auf Augenhöhe mit Bayern und Dortmund, was sich auch an ihren Gegentoren zeigt, nur drei Teams fingen weniger.

Offensiv hängt Union immer noch stark an Kruse, 10 Tore (zweistellig treffen ist also doch erlaubt...) und damit mehr als 1/5 erzielte der Pokerspieler. Die Berliner setzten auf Umschaltspiel und riskieren auch mal ein Abseits (kein Team lief öfter hinein).

Insgesamt ist aber auch in Berlin am Saisonende etwas der Wurm drin. Nur acht Punkte aus den letzten sechs Spielen (wie RBL) und dabei lediglich gegen Stuttgart und Bremen gewonnen (wie RBL). Sollte Berlin nicht gewinnen, so stünden Stuttgart, Freiburg und Gladbach bereit, einen Patzer auszunutzen. Eine Doppelbelastung wäre für RBL gerade bei Letzteren in der kommenden Saison wünschenswert, wären die Borussen mit Hütter doch ein Aspirant auf die CL Plätze.


Fazit
So richtig Stimmung kommt nicht auf. Union wird im Gegensatz zu RBL alles daran setzen, zu gewinnen, bei unseren Leipzigern deuten die Vorzeichen eher auf einen Sommerkick hin (den möglichen Punkterekord hin oder her). Wie Wellington sagen würde: "Ich wollte, es wäre Sommerpause oder Marsch käme". Tipp: 2:0.

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This contribution was last edited by Rumpelstilzchen on May 20, 2021 at 2:14 PM hours