Sat, Mar 20, 2021
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Eintracht Frankfurt   1.FC Union Berlin
Adi Hütter A. Hütter Manager U. Fischer Urs Fischer
€240.85m Total market value €144.65m
24.2 ø age 27.5

Gesamtbilanz: Bundesliga

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26. Spieltag: Eintracht Frankfurt - 1. FC Union Berlin

Mar 16, 2021 - 9:10 PM hours
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Sieg – Dem Adler die Flügel gestutzt
 07.1  1
Unentschieden – Im Gleichschritt nach Europa?
 35.7  5
Niederlage – Pleite in der Bankenstadt
 57.1  8
Total: 14

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26. SPIELTAG: EINTRACHT FRANKFURT – 1. FC UNION BERLIN
Samstag, 20.03.2021 | Deutsche Bank Park | 15:30 Uhr

DER KAMPF UM EUROPA
Wer ist denn nun die Überraschungsmannschaft in dieser verrückten Bundesliga-Saison? Der VfL Wolfsburg, der sich mit defensiver Disziplin mittlerweile zum ersten Verfolger der beiden Spitzenklubs aufgeschwungen hat? Oder kommt der Gewinner dieses Preises doch eher aus Ländle, wo mit Aufsteiger VfB Stuttgart und dem SC Freiburg gleich zwei Mannschaften noch realistische Chancen auf eine Teilnahme am internationalen Geschäft haben.
Wenn man über solch einen Titel redet, muss man wohl zwangsläufig aber auch jene beide Mannschaften nennen, die sich am Samstagnachmittag im Waldstadion gegenüberstehen: Die Eintracht aus Frankfurt empfängt den 1. FC Union Berlin.

Da wäre einmal der Gastgeber, für den das internationale Geschäft zwar längst kein Neuland mehr ist, doch rührt der 4. Platz, den die Hessen derzeit belegen, von Zeiten, als noch Anthony Yeboah für die SGE auf Torejagd ging und Uwe Bein das Mittelfeld dirigierte. Nun schickt sich die Eintracht an, erstmals seit 1960, als man im Europapokal der Landesmeister antrat und erst im Finale gegen die „Königlichen“ von Real Madrid 3:7 verlor – das Jahrhundert-Duo Alfredo di Stéfano und Ferenc Puskás erzielte alle Treffer – wieder im höchsten internationalen Wettbewerb anzutreten.
Doch ein Selbstläufer wird es in den verbleibenden neun Bundesliga-Spielen nicht für die Eintracht, denn die Konkurrenz, allen voran mit Borussia Dortmund, schläft nicht und hat sich mittlerweile wieder mit zwei Punkten Abstand an die Hütter-Elf herangepirscht. Der Kampf um Europa hat begonnen!

Das gilt auch für den 1. FC Union Berlin, der aktuell auf dem 7. Platz steht, was, sofern Dortmund oder Leipzig den DFB-Pokal gewinnen, eine Teilnahme an der neuen Europa Conference League bedeuten würde. Doch auch die Köpenicker spüren den Atem aus Stuttgart, Freiburg und Mönchengladbach im Nacken, dürfen aber gleichzeitig nach dem Patzer von Bayer Leverkusen gegen Arminia Bielefeld (1:2) auch noch weiter nach oben schielen. Würde man das Spiel gegen Frankfurt gewinnen, wäre gar die SGE mit drei Punkten Abstand in Reichweite, wenngleich unser Restprogramm bekanntlich ungleich schwerer ist. Dass das unsere Mannen jedoch nicht vom Punkten abhält, hat man bereits in der Hinrunde sehen können.

Wer darf also am Ende in der „Königsklasse“ ran? Wer kann sich über den Einzug in die Europa League oder Conference League – je nach Ambitionen – freuen oder hinwegtrösten? Und wer geht komplett leer aus? Wenngleich noch das letzte Viertel der Saison gespielt werden muss, so dürfte die Partie am Samstag um 15:30 Uhr zumindest ein kleiner Wegweiser für beide Teams sein.

EINTRACHT FRANKFURT: DEM ADLER SIND FLÜGEL GEWACHSEN
Wer nach 25 Spieltagen auf dem 4. Platz steht, mischt eindeutig im Rennen um die Champions-League-Plätze mit, keine Frage. Vor allem, wenn man in der Rückrunde bereits die Partien gegen den Branchenprimus Bayern München sowie RB Leipzig, in denen man insgesamt vier Punkte holte, hinter sich gebracht hat – anders als beispielsweise der VfL Wolfsburg auf Rang 3. Ganz klar, die Fans von der Eintracht dürfen im kommenden Jahr wieder von einer neuen, womöglich noch größeren Europa-Reise im internationalen Geschäft träumen. Wer erinnert sich nicht gerne an die legendäre Europa-League-Spielzeit der Eintracht in der Saison 2018/19? Als die Europa League in Deutschland zur Abwechslung wieder Spaß machte und die SGE, begleitet von einem ohrenbetäubenden Publikum, zunächst in der Gruppenphase Lazio Rom und Olympique Marseille hinter sich ließ, um anschließend Shakhtar Donezk, Inter Mailand sowie Benfica Lissabon aus dem Wettbewerb zu werfen, ehe man sich im Halbfinale dem FC Chelsea nach Elfmeterschießen geschlagen geben musste. Und was wäre bloß los, wenn in der kommenden Saison gar das Santiago Bernabéu, die Anfield Road oder der Prinzenpark auf dem Reisezettel zahlreicher Frankfurt-Fans stehen würde? Ob das tatsächlich der Fall sein wird, hängt neben der Tatsache, wie lange uns die Corona-Pandemie noch begleitet, natürlich auch vom restlichen Saisonverlauf der Eintracht ab.

Dabei war diese gute Ausgangslage, die man sich in Frankfurt nun für den Saison-Endspurt erarbeitet hat, nicht unbedingt vorauszusehen. Nun rede ich nicht mal nur von den Prognosen vor dem Saisonbeginn. Selbst weit nach dem Saisonstart, kurz vor Weihnachten, hätte wohl kaum ein Anhänger mit solch einer Platzierung im März gerechnet. Denn, wie soll ich sagen, die ersten Spieltage der SGE verliefen mehr als nur holprig.

Rückblende zum 11. Dezember 2020, 22:30 Uhr. Eintracht Frankfurt hatte gerade, nachdem man zunächst sogar in Führung gegangen war, eine empfindliche 1:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg durch einen Gegentreffer 88. Minute kassiert. Damit verweilte man nicht nur auf dem 9. Platz, sondern blieb im achten Spiel in Serie – vor jener Begegnung mit den „Wölfen“ spielte man fünf Mal in Folge remis – ohne Sieg. Ich kann mich noch relativ gut an jenes Spiel am Freitagabend erinnern, da ich damals etwas Geld auf eine Unentschieden-Wette gelassen hatte und mich sehr ärgerte, als die Eintracht so spät noch den vermeidbaren Gegentreffer durch Wout Weghorst kassierte. Entsprechend erinnere ich mich auch, wie ich nach der Partie im Spieltagsthread der Frankfurter stöberte und Beiträge las, die heute schier unglaublich erscheinen. Wenngleich es sich gewiss nur um einen Bruchteil der Fans handelte und es öffentlich diese Debatte ja ohnehin nie gab, so wurde damals ernsthaft an der weiteren Zusammenarbeit mit Trainer Adi Hütter gezweifelt. Er würde die Mannschaft nicht mehr erreichen, die Weiterentwicklung gefährden, sodass man spätestens nach Saisonende, womöglich sogar schon früher, getrennte Wege gehen müsse. Selbstverständlich sollte man solche Aussagen kurz nach einer bitteren Niederlage nicht zu hoch hängen, aber sie zeigen letztlich auch, wie schnelllebig das Fußballgeschäft ist.

Was passierte seit jenem Saison-Tiefpunkt am Main? Nun ja, man könnte behaupten, dass dem Adler Flügel gewachsen sind. In den folgenden zehn Spielen blieb die Eintracht mit acht Siegen und zwei Unentschieden unbesiegt – 26 von möglichen 30 Punkten ließen die SGE bis auf die Champions-League-Plätze klettern. Der Höhepunkt jener Serie? Der 2:1-Sieg gegen die Bayern am 22. Spieltag, dem zweiten Sieg gegen den Rekordmeister seit dem historischen DFB-Pokalfinale 2018. Es schien, als könne nichts die Eintracht stoppen. Das Trio um André Silva, mit 19 Toren der zweitbeste Torjäger hinter Robert Lewandowski, sowie Filip Kostić und Daichi Kamada, die mit jeweils elf Torvorlagen zu den besten Vorbereitern der Liga gehören, ließ die Eintracht zur drittbesten Offensive der Liga aufsteigen. Analog zum Verlauf der Saison in Frankfurt ist auch die Entwicklung von Sommerneuzugang Amin Younes zu sehen, der sich nach anfängliche Startschwierigkeiten unter Hütter mittlerweile als zweiter Zehner nicht nur in die Stammelf gespielt hat, sondern wohl auch wieder in den Kreis der Nationalmannschaft. Gegen uns wird der 27-Jährige aufgrund einer Gelbsperre jedoch pausieren müssen. Was sollte den Lauf der Frankfurter also beenden? Es waren nicht die Bayern. Es war auch nicht der vorzeitige Abgang des langjährigen Kapitäns David Abraham im Winter. Nein, es war Werder Bremen.

Mit 1:2 musste man sich in einer unglücklichen Partie im Weserstadion den Grün-Weißen am 23. Spieltag geschlagen geben, sodass die Serie der SGE endete. Seitdem konnte man auch nicht mehr gewinnen, wenngleich das mit Blick auf die Gegner in den beiden Partien seit jener Pleite, dem VfB Stuttgart und RB Leipzig, von denen man sich jeweils mit einem Punkt trennte, sicherlich keine Schande ist. Blasen die Frankfurter also gegen uns jetzt zu einer neuen Sieges-Serie? Oder sammelt man, ähnlich wie in der Hinrunde, nun wieder zunächst einige Unentschieden, wie es ja auch im Hinspiel, der torreichsten Partie beider Klubs in dieser Saison (3:3), der Fall war. Das letzte Aufeinandertreffen beider Klubs im Waldstadion vor rund einem Jahr endete hingegen ja sogar mit einem 2:1-Sieg unserer Mannen.

BOBIC, LENZ UND DIE ZUKUNFT AM MAIN
Aufgrund der aktuellen Situation ist man also geneigt, die Situation am Main als rosig zu bezeichnen. Und gewiss ist das auch nicht fern der Realität, doch gab es nichtsdestotrotz eine Meldung vor wenigen Wochen, welche viele Anhänger der Eintracht schmerzte. Nachdem vor einem Monat zunächst der langjährige Sportdirektor Bruno Hübner, Vater von Florian Hübner, bestätigte, dass man nach der Saison getrennte Wege gehen werde, folgte zwei Wochen später auch Sport-Vorstand Fredi Bobic. Der 49-Jährige wolle ebenfalls nach der Saison bei der Eintracht aufhören, um, darauf deuten zumindest die meisten Gerüchte, zur Hertha nach Berlin zurückzukehren. Zweifelsfrei sind Hübner, der seit 2011 im Amt war, und Bobic, der 2016 das Zepter übernahm, zwei Gesichter der vergangenen Erfolge – vom DFB-Pokalsieg 2018, der phänomenalen Europa-League-Saison 2018/19 sowie natürlich auch den finanziellen Profiten durch die Verkäufe von Sébastien Haller und Luka Jović. Natürlich waren sie nicht allein verantwortlich für jene Erfolge, so wird Hübner beispielsweise vereinsintern durch den bisherigen Chefscout Ben Manga ersetzt, doch reißt es sowohl sportlich als auch natürlich seelisch eine Lücke in das Eintracht-Herz.

Eine der letzten Amtshandlungen Bobic' hatte dabei unmittelbar mit uns zu tun. Ihr ahnt es schon, es geht um Christopher Lenz. Bereits am 26. Januar verkündete die Eintracht, dass der Linksverteidiger die SGE ab der kommenden Saison ablösefrei verstärken werde. Mittlerweile hat sich gar die leicht zynische Theorie verbreitet, dass Bobic diesen Transfer doch nur eingetütet habe, um seinen zukünftigen Stadtrivalen zu schwächen. In der Tat spielt auf der Position Lenz' aktuell nämlich niemand Geringeres als Filip Kostić, was wiederum bei einigen Eintracht-Anhängern zu Sorgenfalten führte, ob der umgarnte Serbe noch über die Saison hinaus das Adler-Wappen auf der Brust tragen werde. Generell ist die Zukunft am Main noch recht ungewiss. Wer ersetzt Bobic? Der Wunschkandidat vieler Fans, der ehemalige SGE-Verteidiger Christoph Spycher, hat zumindest bereits öffentlich abgesagt. Auch der Verbleib der Leistungsträger rund um bereits erwähnten Kostić, Silva oder auch Innenverteidiger Evan N'dicka scheint zumindest noch nicht endgültig geklärt. Auch, ob der zurückgekehrte „verlorene Sohn“, Luka Jović, über die Saison hinaus bei der Eintracht bleibt, ist noch nicht entschieden. Adi Hütter hingegen hat vor wenigen Tagen die aufkommenden Gerüchte um ein zukünftiges Engagement bei Borussia Mönchengladbach deutlich dementiert und die Absicht erklärt, weiterhin in Frankfurt an der Seitenlinie zu stehen.

Letztlich gibt es für die (verbleibenden) Verantwortlichen der Eintracht viel zu tun. Feststeht aber wohl, dass mit einer Champions-League-Teilnahme die Wechselabsichten einiger Akteure womöglich zumindest um ein Jahr verschoben werden könnten.

MÖGLICHE STARTELF:
-----------------Silva---------------Jović-----------------
-------------------------Kamada--------------------------
Kostić---------Rode--------------Sow---------Barkok
---------N'Dicka-----Hasebe©-----Ilsanker---------
---------------------------Trapp---------------------------

Die Eintracht muss am Samstag zweifelsfrei etwas umbauen, da neben Amin Younes auch der brasilianische Innenverteidiger Tuta, nomineller Nachfolger von Abraham in der Dreierkette, seine fünfte gelbe Karte in Leipzig sah. In Anbetracht der Tatsache, dass gegen den Tabellenzweiten auch Abwehrchef Martin Hinteregger wegen Oberschenkelproblemen ausfiel, die auch einen Einsatz im kommenden Spiel in Frage stellen, ergeben sich nun einige mögliche Änderungen.

Sollte Hinteregger weiterhin ausfallen, wird wohl der 37-jährige Altmeister Makoto Hasebe in die Dreierkette neben N'Dicka und Ilsanker, der gegen seinen Ex-Klub am vergangenen Sonntag eine bärenstarke Partie absolvierte, rücken. Ist Hinteregger hingegen wieder an Board, müsste vermutlich Sebastian Rode mit der Bank vorliebnehmen.

Auch stellt sich die Frage, wer die rechte Schienenposition begleitet, da sowohl Erik Durm als auch Almamy Touré gegen uns nicht zur Verfügung stehen werden. Gegen Leipzig spielte Daichi Kamada auf jener Position, doch der spielstarke Japaner wird aufgrund des Ausfalls von Younes vermutlich im Zentrum benötigt. So stellt sich wahrscheinlich vielmehr die Frage, ob der offensivstärkere Aymen Barkok, der schon in Leipzig in den letzten Minuten auf dieser Seite spielte, oder aber Routinier Timothy Chandler aufgeboten werden.

Aber auch eine Formation mit Barkok, Kamada und Chandler ist denkbar, was uns wiederum zu dem letzten Gedankenkonstrukt bringt. Normalerweise spielt die Eintracht im 3-4-2-1-System mit zwei Zehnern, zuletzt oftmals Younes und Kamada, hinter Lebensversicherung Silva. Dies wäre auch wieder möglich, wenn Barkok auf seiner Stammposition im offensiven Mittelfeld neben Kamada eingesetzt wird und Chandler im rechten Mittelfeld agiert. Wahrscheinlicher halte ich jedoch, was die Eintracht ebenfalls schon gespielt hat, dass Luka Jović in die Startelf rückt und Frankfurt mit einer Doppelspitze im 3-4-1-2-System aufläuft. Letztlich müssen wir uns von Hütter überraschen lassen, wie sich die elf Spieler auf dem Rasen am Samstag zusammenfinden.

Was aber definitiv feststehen dürfte, ist die Tatsache, dass Frankfurt in der Dreierkette spielen wird. Kein einziges Mal in dieser Saison hat Hütter von diesem Abwehrbund Abstand genommen. Gleichzeitig setzt der Österreicher auf ein sehr dichtes Mittelfeldzentrum, was wiederum Räume für die Außenbahnspieler, allen voran Filip Kostić, eröffnet. Es hat sich zu einem bewährten Angriffsmuster der Frankfurter entwickelt, das Geschehen mit schnellem Kurzpassspiel zunächst ins Zentrum zu verlegen, ehe überfallartig der Ball auf die Außenbahn gespielt wird, wo entsprechend viel Platz vorhanden ist. Die Aufgabe muss es daher sein, jene Passgeber aus dem Mittelfeld, die beiden Sechser und natürlich vor allem Kamada, der auf diesem Weg bereits sechs Pre-Assists geliefert hat, durch hohes Pressing an jenen Spielverlagerungen zu hindern. Gleichzeitig ist eine hohe defensive Disziplin unserer Außenverteidiger nötig, um etwaige Tempovorstöße auf den Flügeln in Keim zu ersticken.

Defensiv ist die SGE mit 34 Gegentoren zwar gut, aber haben wir im Vergleich doch noch mal sieben Gegentore weniger kassiert. Was bei einer Dreierkette natürlich besonders anfällig ist, das wissen wir ja selber, sind die Flügelpositionen in Umschaltsituationen, wenn die Schienenspieler nicht schnell genug hinter den Ball kommen. Wie wir darauf taktisch antworten könnten, erkläre ich gleich.

UNION BERLIN: EUROPA LEAGUE, CONFERENCE LEAGUE ODER GOLDENE ANANAS?
Während Frankfurt noch faustdick im Kampf um die Champions-League-Ränge mitmischt, dürften wohl selbst die größten Pessimisten am vergangenen Samstag nach dem 2:1-Sieg gegen den 1. FC Köln einen Haken hinter das Vorhaben Klassenerhalt gemacht haben. Dass wir in unserer zweiten Bundesliga-Saison nach 25 Spieltagen mit 38 Punkten auf dem 7. Platz – vor Gladbach, Hoffenheim und natürlich auch unserem Stadtnachbarn – stehen, scheint schier unglaublich. Doch worum geht es jetzt eigentlich in den verbleibenden neun Spielen? Der Zug Champions League ist natürlich abgefahren, doch darf man womöglich von der Teilnahme an der Europa League träumen mit Blick auf die Formkrise der Leverkusener, die zuletzt in der 1:2-Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld gipfelte. Immerhin steht die „Werkself“ lediglich zwei Punkte vor uns. Andererseits gilt es auch unser anspruchsvolles Restprogramm zu beachten, da wir noch auf alle Mannschaften, die vor uns in der Tabelle platziert sind, treffen. Sollte man sich also stattdessen eher mit der neuen Europa Conference League anfreunden? Nun ja, Max Kruse hat da seine eigene Meinung zu. Und ich muss sagen, dass ich ihn verstehen kann, denn aus meiner Sicht braucht es weder diesen dritten internationalen Wettbewerb noch ist natürlich die Dreifachbelastung unkritisch zu sehen. Selbstverständlich träumt man von einem ähnlichen Märchen, wie es die Eintracht vor zwei Jahren geschaffen hat – durch die Großstädte Europas und gleichzeitig eine unbeschwerte Liga-Saison –, doch dass das auch nach hinten losgehen kann, hat die Vergangenheit oft genug gezeigt. Fragt mal in Köln oder Freiburg nach.

Spielen wir in dieser Saison also nur noch um die goldene Ananas? Nein, das denke ich auch nicht. Vielmehr ist es ein Segen, dass wir schon jetzt für die dritte Bundesliga-Saison planen und unbeschwert in die verbleibenden „Bonusspiele“, wie sie so gerne betitelt werden, gehen können. Zu welcher Platzierung es letztlich reicht, scheint zweitrangig. Ich würde mir vor allem wünschen, dass man nun die spielerische Entwicklung vorantreibt und denke dabei neben taktischen Idealen auch an spezifische Spieler, die man jetzt leichter fördern kann. Neben den Leihspielern, bei denen die Zukunft hinsichtlich eines Verbleibs noch offen scheint, liegt mein Hauptaugenmerk dabei vor allem auf Julian Ryerson, der gegen Köln auf ungewohnter linker Position eine tolle Partie inklusive Torvorlage geliefert hat. Wenngleich jener Einsatz nur aufgrund der Ausfälle von Lenz und Gießelmann zu Stande kam, so wäre ich nicht abgeneigt, den 23-Jährigen selbst nach der etwaigen Rückkehr von Lenz, deren Zeitpunkt noch nicht bekannt ist, weiterhin in der Startelf aufzubieten. Ryerson ist ein Versprechen in die Zukunft, wohingegen Lenz ab kommender Saison nicht mehr bei uns spielt. Warum also nicht das Talent mit weiterer Spielzeit fördern?

Generell ermöglicht die komfortable Situation neben einigen Experimenten auf dem Platz natürlich auch die Möglichkeit, neben dem Rasen erste Entscheidungen zu treffen. Wer kommt? Wer geht? Wer bleibt? Konnte Oliver Ruhnert solche Entscheidungen in den letzten beiden Jahren erst jeweils im Mai final treffen ob der fraglichen Liga-Situation, hat unser Kaderplaner jetzt schon im März Sicherheit. Unser Gegner hat beispielsweise bereits mit Lenz und dem türkischen Angreifer Ali Akman zwei Spieler für die kommende Saison präsentiert.

MÖGLICHE STARTELF:
---------------------------Musa--------------------------
Bülter-------------------Kruse--------------------Endō
-----------------Andrich-------Prömel------------------
Ryerson-------Knoche------Friedrich---Trimmel©
---------------------------Luthe----------------------------

Zunächst sollte man wahrscheinlich die Bezeichnung „mögliche Startelf“ durch das Wort „Wunschelf“ austauschen, denn wahrscheinlicher ist natürlich, dass wir weiterhin der Dreierkette treu bleiben. Ich hatte ja aber bereits angekündigt, meine Idee zu teilen, wie man den taktischen Stärken und Schwächen der Frankfurter entgegenwirken könnte.

Zunächst halte ich es defensiv für sinnvoller, der geballten Offensivkraft der Gastgeber mit einer Viererkette zu begegnen, sodass vor allem auf den Flügelpositionen keine großen Räume entstehen. Gerade Trimmel und Ryerson besitzen die nötige defensive Disziplin, um sich nicht überlaufen zu lassen. Dies droht hingegen in Umschaltsituationen, sofern wir mit Dreierkette spielen. Natürlich könnte man auch festlegen, dass beide Schienenspieler dauerhaft defensiv gebunden sind, sodass unsere Formation vielmehr einer Fünferkette gleicht, doch fehlt aus meiner Sicht somit die offensive Entlastung.

Gleichzeitig erwarte ich im Mittelfeld ständiges Pressing unserer Laufmonster Prömel und Andrich, wobei ich mir diesbezüglich keine Sorgen mache. Vor allem Kamada muss durchgehend auf den Füßen gestanden werden.

Offensiv denke ich, wie ja schon angeführt, dass wir über schnelle Konter auf den Flügelpositionen die größten Chancen auf Torraumszenen haben, weshalb ich zwei schnelle Außenbahnspieler aufbieten würde. Aufgrund der Personallage, heute wurde ja auch das wahrscheinliche Saisonaus von Sheraldo Becker verkündet, heißen diesbezüglich die einzigen Optionen Keita Endō und Marius Bülter. Gerade Max Kruse ist zweifelsfrei in der Lage, jene beide Raketen auf die Reise zu schicken. Marcus Ingvartsen sehe ich hingegen für die Außenbahn als zu langsam an. Im Angriff erhält Petar Musa erneut den Vorzug gegenüber dem momentan glücklosen Joel Pohjanpalo, der aber natürlich eine tolle Option von der Bank darstellt.

Letztlich glaube ich aber auch, dass Urs Fischer dieselbe Elf wie gegen Köln, was ja zugegebenermaßen auch sehr gut geklappt hat, aufbieten wird. Allerdings wird Frankfurt, das steht fest, etwas mit dem Ball anzufangen wissen und daher befürchte ich, dass wir in jenem System leichter überrollt werden könnten.

PROGNOSE: FRANKFURTER ANGRIFFSFUSSBALL
Ich habe großen Respekt vor dem Spielstil, den Frankfurt aktuell anbietet und bereits zahlreiche Partien in dieser Saison gesehen. Fast in jedem Spiel ist man in der Lage, sich entweder eine Fülle an Chancen zu kreieren oder, falls dies nicht möglich ist, wie zuletzt gegen Leipzig, zumindest seine wenigen Möglichkeiten zu nutzen. Das befürchte ich auch am Samstag. Ich glaube, dass auch wir durchaus unsere Torgelegenheiten bekommen werden, das Hinspiel ging nicht ohne Gründe 3:3 aus, doch vermute ich, dass uns die weiterentwickelte, formstarke SGE-Elf am Samstag besiegen wird.

Was hingegen Hoffnung machen darf, ist, dass Frankfurt in den bisherigen Aufeinandertreffen auch immer mal wieder für einen individuellen Patzer gut war. Sei es das letzte Duell im Waldstadion, als Christopher Lenz zur Vorlage für die 1:0-Führung förmlich eingeladen wurde, oder auch das Hinspiel, als wir dank eines Patzers von Kevin Trapp in Führung gingen.

Das darf gerne erneut geschehen, doch tippe ich am Samstag auf eine 1:3-Niederlage. Sollte mich die Mannschaft eines Besseren belehren, und das hat sie schon oft genug getan, und wir gar die 40-Punktemarke knacken, freue ich mich umso mehr.

Und niemals vergessen...
...EISERN UNION!

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EISERN!
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