Spieltagsthread Saison 2021/22

Nach dem soliden Saisonauftakt gegen Türkgücü geht es am Montag mit dem ersten Auswärtsspiel weiter. Gegner ist der Zweitligaabsteiger Würzburg.

Zunächst noch ein paar Worte zum Spiel gegen Türkgücü: Gerade die Anfangsphase hat mir gut gefallen. Der SC hat den Ball gut laufen lassen und den Gegner in der Defensive eingeschnürt. Einzig der finale Pass hat meistens gefehlt bzw. nicht funktioniert.

Im Laufe der Partie wurde die Angelegenheit deutlich ausgeglichener. So kam auch Türkgücü zur ein oder anderen Chance. Wirklich gefährlich wurde es aber eigentlich nur nach den gegnerischen Ecken. Sliskovic durfte zweimal relativ ungestört ans Torgebälk köpfen. An der Verteidigung von Standardsituationen wurde hoffentlich diese Woche nochmal gearbeitet.

Aber nicht nur Türkgücü, sondern auch Verl ist zweimal am Aluminium gescheitert. Zunächst Putaro und später Rabihic, jeweils per tollem Distanzschuss. Beide Schüsse hätten einen Torerfolg auf jeden Fall verdient gehabt. Sei‘s drum: Ein Auftaktsieg wäre natürlich schön gewesen, aber ich denke, dass auch ein Punkt einen vernünftigen Auftakt darstellt. Auf dieser Leistung lässt es sich aufbauen. Thiede und generell der ganzen Defensive wird das Zu-Null-Spiel Selbstvertrauen geben.

Nun geht es also gegen Würzburg, eine Mannschaft, die zweifellos Ambitionen hat. Allerdings hat sich das Gesicht bei den Kickers in der Sommerpause drastisch geändert. Viele Stammspieler haben den Verein verlassen, entsprechend viele Neuzugänge gab es. Einige davon sind in der 3. Liga durchaus prominent. So zum Beispiel der Torschützenkönig von 2018/19 Marvin Pourie. Oder „6er“ Fanol Perdedaj.

Am ersten Spieltag hat Würzburg gegen 1860 München gespielt. Das Spiel habe ich mir natürlich angeschaut. Würzburg spielt im 5-3-2, wobei die beiden Außenverteidiger im eigenen Ballbesitz weit aufrücken. Gegen lag der Fokus vor allem auf einer kompakten Defensive und einem schnellen Umschaltspiel. Insgesamt war der Auftritt aber doch recht passiv und schüchtern. Die einzigen beiden Würzburger Torchancen sind wohl aus Fehlentscheidungen des Schiedsrichters entstanden (einmal abseits und ein dubioser indirekter Freistoß). Nichtsdestotrotz war immer wieder zu erkennen, dass die Würzburger Spieler über viel Klasse verfügen und gerade im Umschaltspiel immer gefährlich sein können.

Inwiefern das Auswärtsspiel gegen 1860 repräsentativ ist, wage ich nicht zu beurteilen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass Würzburg in seinem ersten Heimspiel eine etwas andere Herangehensweise wählt. Für den SC wird es auf jeden Fall wichtig sein, sich nach eigenem Ballverlust nicht auskontern zu lassen.

Ich kann mir vorstellen, dass wir eine muntere Partie erleben wird. Würzburg auf Wiedergutmachungskurs für die Niederlage am ersten Spieltag. Und Verl mit einer gewohnt frechen Auswärtsvorstellung. Vielleicht reicht es ja zum ersten Saisonsieg...

Was soll man noch sagen…
Das Spiel hat deutlich aufgezeigt, wo die Probleme liegen.
Meppen war ( wie etliche andere Teams auch) schlagbar!
Was nützt es, wenn man jedes Mal die vermeintlich bessere Mannschaft war, das bessere Spiel hatte.
Es würde mich nicht wundern, wenn zum nächsten Spiel wieder 4-5 mal gewechselt wird.
Man kann sich nicht einspielen, die Konstanz fehlt, und inzwischen glaube ich auch, dass der Wille fehlt.
In der Hinrunde hat man schon erschreckend wenige Punkte geholt, jetzt liegt man im Vergleich schon 3 Punkte dahinter.
Ok, die könnten aufgeholt werden.
Nur, aufholen alleine reicht nicht, man muss mehr Punkte wie in der Hinrunde holen.
Bloß, gegen wen will man diese Punkte holen?
Die anderen Teams fighten…
Wenn man bedenkt, dass die Tore gegen Würzburg erst in der Nachspielzeit und auch nur durch eine klasse Einzelleistung gefallen sind…
Es wird Zeit für (inzwischen mehrere) BigPoints!
Damit könnte man am Montag anfangen.
Nur müsste man dann konstant den eigenen Kasten sauber halten und vorne mal wieder die Tore machen…
This contribution was last edited by AndreasSCV on Jan 29, 2022 at 8:36 AM hours

Wenn wir heute etwas mitnehmen möchten, muss schon alles passen.
An einem sehr guten Tag könnte man Paroli bieten.
Die Vorraussetzungen sind gegeben.
Neue Motivation durch den Trainerwechsel, die Aufbruchstimmung ist zu spüren.
Warten wir es ab, wie wir uns aus der Affäre ziehen.
Ich hoffe auf einen Big Point.
Und wenn nicht, Hauptsache die Mannschaft spielt mutig!

Für mich sieht das leider langsam aber sicher nach "Abschied aus der 3. Liga" aus. Man verliert inzwischen auch Spiele, in denen man gar nicht so schlecht aussieht und wird in der Tabelle immer weiter nach unten durchgereicht (wir liegen als Vorletzter nur noch drei Punkte vor Havelse). Natürlich ist der Klassenerhalt noch möglich - rechnet man den Punktabzug für Türkgücü mit ein, fehlen uns nur 3 Punkte auf Viktoria Berlin - aber inzwischen ist eben auch Würzburg an uns vorbeigezogen. In der Rückrundentabelle stehen wir mit nur 7 Punkten aus 10 Spielen auf dem vorletzten Platz.

55 Gegentore - und damit zusammen mit Duisburg, die aber noch ein Spiel mehr haben die schlechteste Defensive - zeigen mMn auf, wo der Schuh drückt. Hauptgrund für die sportliche Talfahrt ist neben der Tatsache, dass das zweite Jahr in einer neuen Liga immer das schwerere ist, weil einerseits der Enthusiasmus fehlt bzw. nicht mehr so stark ist und man andererseits natürlich nach einem guten Jahr auch Spieler verliert, die sich für höherklassige oder ambitioniertere Vereine interessant gemacht haben. Diese konnten wir nicht wirklich kompensieren. Hinzu kommt eine personell aus meiner Sicht vernachlässigte Defensive (mindestens zu Beginn der Saison) und mMn hat auch Capretti durch das ständige Wechseln der Anfangsformation nicht zur Stabilität beigetragen.

Die Frage, die sich mir stellt: Was passiert denn mit dem SCV, wenn der Abstieg tatsächlich Wirklichkeit wird? Wird man dann versuchen, "aus Teufel komm raus" wieder oben anzugreifen und den Wiederaufstieg zu schaffen oder wird man sich die Zeit nehmen, in der Regionalliga wieder eine neue Mannschaft aufzubauen und in Kauf nehmen, dass man dort dann wieder zu einer soliden aber wenig spannenden RL-Mannschaft wird?
Ich vermute jedenfalls, dass von den derzeitigen Kaderspielern nach einem Abstieg nur die wenigsten in Verl bleiben werden. Wer könnte das sein? Vielleicht ein Brüseke, Mikic, Lach, vielleicht Schwermann, Schikowski, Putaro?
In jedem Fall glaube ich persönlich daran, dass wir dann ganz von vorne anfangen müssen - und dass ich persönlich sehr dafür wäre, sich dann auch Zeit mit dem Aufbau einer neuen Mannschaft zu lassen, ist ja bekannt. Ich glaube nicht, dass wir, für den Fall des Abstiegs sehr schnell wieder in der 3. Liga auftauchen (dass ich das nicht nur mit zwei weinenden Augen sehe, ist ja auch bekannt ).

Die Situation im Abstiegskampf spitzt sich immer weiter zu. Da Verl und Berlin in den letzten Spielen fleißig gepunktet haben, sind auf einmal auch Viktoria Köln und der Hallesche FC wieder mitten drin in der Verlosung. Dass die Abstiegskandidaten eine ungleiche Anzahl an Partien ausstehen haben, verleiht dem Ganzen eine besonders dramatische Note:

Ausgangslage:

13. Hallescher FC | 39 Punkte | 43:46 (-3) Tore

14. Viktoria Köln | 39 Punkte | 36:52 (-16) Tore

15. MSV Duisburg | 38 Punkte | 43:67 (-24) Tore

16. Viktoria Berlin | 37 Punkte | 41:58 (-17) Tore

17. SC Verl | 36 Punkte | 53:64 (-11) Tore

Restprogramm:

Hallescher FC
- 37. Spieltag: Würzburg auswärts
- 38. Spieltag: Wiesbaden daheim

Viktoria Köln
- 37. Spieltag: Kaiserlautern daheim
- 38. Spieltag: Braunschweig auswärts

MSV Duisburg
- 36. Spieltag: Mannheim auswärts
- 37. Spieltag: Freiburg daheim
- 38. Spieltag: Verl auswärts

Viktoria Berlin
- 38. Spieltag: Meppen daheim

SC Verl
- 37. Spieltag: Dortmund auswärts
- 38. Spieltag: Duisburg daheim

Halle befindet sich in der komfortabelsten Situation. Der HFC kann nur absteigen, wenn alle Konkurrenten fleißig punkten. Insbondere Viktoria Berlin muss das eine verbleibende Spiel gewinnen, um den HFC noch zu überholen. Zudem ist das eigene Restprogramm halbwegs angenehm. Weder für Würzburg noch für Wiesbaden geht es noch um was. Ein Unentschieden reicht zum sicheren Klassenerhalt.

Viktoria Köln steht vor der unangenehmen Situation, noch gegen Kaiserslautern und Braunschweig spielen zu müssen, die sich um den zweiten Platz duellieren. Sollte Braunschweig nächste Woche gewinnen, hätten sie den zweiten Platz allerdings sicher und müssten am letzten Spieltag nicht mehr alles geben. Ebenso wie bei Halle genügt bereits ein Punkt aus den verbleibenden beiden Spielen zum Klassenerhalt.

Duisburg hat noch drei Möglichkeiten, die nötigen Punkte einzufahren. Den Zebras genügen ein Sieg oder drei Unentschieden, um sicher vor Viktoria Berlin zu landen. Allerdings war der MSV zuletzt alles andere als gut in Form. Gegen 1860 gab es ein 0:6 und im Landespokal ist man am SV Straelen gescheitert. Am letzten Spieltag könnte es zum großen Showdown mit dem SC Verl kommen, bei dem der Verlierer im Falle eines gleichzeitigen Sieges von Viktoria Berlin in die Regionalliga West absteigen muss.

Im Gegensatz zur Konkurrenz hat Viktoria Berlin nur noch ein Spiel zu absolvieren und den Klassenerhalt daher nicht in der eigenen Hand. Meppen ist auf dem Papier aber ein angenehmer Gegner. In der Rückrundentabelle liegt der SVM auf dem letzten Platz - zudem geht es für die Emsländer sportlich um nichts mehr. Sollte Verl nächste Woche mindestens einen Punkt holen, würde Viktoria Berlin auf einem Abstiegsplatz stehend in den letzten Spieltag gehen.

Verl muss noch gegen Dortmund II und Duisburg ran. Der kleine BVB ist eine ziemliche Wundertüte. Mal klappt sehr wenig - und mal gewinnt man mit 3:1 auf dem ausverkauften Betzenberg. Für Verl hängt viel davon ab, wie Duisburg die nächsten beiden Spiele bestreitet. Einerseits wäre es angenehm, die Zebras mit einem Sieg im direkten Duell am letzten Spieltag überholen zu können. Andererseits könnte es auch von Vorteil sein, wenn der MSV zu diesem Zeitpunkt schon gerettet ist und am letzten Spieltag nicht mehr voll bei der Sache ist. Sofern Verl am 37. Spieltag gegen Dortmund punktet, hätte man die komfortable Situation, dass man es am letzten Spieltag selbst in der Hand hat. Dank des besseren Torverhältnisses würden vier Punkte aus den letzten beiden Spielen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum Klassenerhalt genügen (anhängig von der Höhe des Verler Sieges bräuchte Berlin dann einen Sieg mit mindestens neun Toren Vorsprung, um Verl zu überholen).

Fazit: Die schlechteste Ausgangslage hat zweifellos Viktoria Berlin, da die Berliner wegen der Türkgücü-Insolvenz nur noch ein Spiel zu absolvieren haben und den Klassenerhalt daher nicht mehr aus eigener Kraft schaffen können. Verl braucht aber mindestens einen Punkt, um die Viktoria zu überholen. Wahrscheinlcih werden sogar vier Punkte vonnöten sein, da Berlin mit Meppen am letzten Spieltag einen "angenehmen" Gegner hat. Halle und Köln reicht ein Punkt zum Klassenerhalt, Duisburg braucht einen Sieg, hat aber noch drei Möglichkeiten dafür.