7. Spieltag: 1.FC Magdeburg - 1.FC Kaiserslautern

Am kommenden Samstag steht das nächste Auswärtsspiel vor der Tür, was nahezu gleichbedeutend damit ist, dass ein neuer Glücksbringer für die Eröffnungen zuständig ist und sich ggfs. mal etwas länger als ein Spieltag halten kann. Nunja, hier bin, Patrol, zuletzt eröffnet am 3. Spieltag bei der 4:0 Klatsche in Berlin. Die Vorzeichen stehen entsprechend relativ gut, denn viel schlechter kann es wohl nicht werden.

Ich weise im Vorfeld der Eröffnung darauf hin, dass es teilweise zu ironischen Passagen kommen kann, auch den Gegner betreffend, dies sei mir zu verzeihen.

Kein Witz, sondern eher eine alarmierende Erinnerung soll sein, dass die kommende Auswärtspartie beim 1. FC Magdeburg am Samstag erst um 18.00 Uhr angepfiffen wird und wohl auf einige Zuschauer vor dem TV hoffen darf, denn die ARD überträgt live. Geschuldet ist der Anpfiff pünktlich zur gutdeutschen Abendbrotzeit der Länderspielpause. Ein Comeback gibt es hierbei von den FCK-Ultras, diese wollen nach ganzen 18 Monaten wieder organisiert die Spiele FCKs supporten und für reichlich Stimmung sorgen. Die Auswärtstickets sind im Übrigen erneut komplett vergriffen, es wirkt, als hätte man bald mehr Fans bei den Auswärts- als bei den Heimspielen.


Auch wir treten jetzt die Reise nach Magdeburg an - zumindest gedanklich - und widmen muss uns den Tabellenzweiten. Mit 12:6 Toren bei vier Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage, ist der Saisonstart für den größten Sportverein Sachens-Anhalts geglückt. Für viele als Geheimfavorit gehandelt, scheint sich die Mannschaft unter Trainer Titz einer stetigen Entwicklung zu unterziehen, die positiv und aufstrebend zu wertend ist. Quasi ein bisschen das, was sich viele vor der Saison vom FCK erhofft haben, in der aktuellen Situation aber eher gegenteilig verläuft. Gerne darf man erwähnen, dass die Magdeburger dabei eine ähnlich schwere vergangene Saison hinter sich haben und auch erst im Endspurt so richtig überzeugt haben. Die Roten Teufel dürfen demnach höchst wissbegierig und neidisch auf den FCM blicken, hier wurde vorgemacht, wie man einen positiven Lauf in die neue Saison mitnehmen kann.

Die Gründe für den steilen Aufstieg der Magdeburger lesen sich vermeintlich simpel, sind im Hintergrund aber sich das Ergebnis harter Arbeit: Zusammenhalt, Auswärtsstärke und eine gewisse Konstanz der Spieler. Insbesondere der Ex-Lautrer Atik scheint seinen Platz in Magdeburg gefunden zu haben und zählt unter Titz zu den stärksten Spielern der 3. Liga. Aber auch die schnelle Kath und Conteh sind auf den Flügeln brandgefährlich, während der hochtalentierte A. Müller im Mittelfeld überzeugt. Kapitän und Abwehrchef T. Müller wird ferner verletzungsbedingt vom erfahrenen Bittroff in seiner Funktion vertreten, mit Bell Bell steht ein weiterer Ex-Lautrer beim FCM unter Vertrag. Mit Schuler saß zuletzt ein treffsicherer Stürmer (bereits 3 Saisontore), gar nur auf der Bank und kam für die letzten Minuten als Joker.

Dennoch scheinen die Magdeburger keine Rüstung aus Stahl zu haben, auch ihr Spiel weist ein paar Schwachstellen auf. Von dem bisher gesehenen kann ich persönlich beurteilen, dass die Defensive durchaus anfällig ist, auch mal bei hohen Bällen. Hier könnte sich eine theoretische Chance ergeben, die in der Praxis aufgrund der eigenen Schwächen bei Standards aber wohl keine Rolle spielen wird.

Abschließend, weil es ihnen wirklich würdig ist, noch ein Wort zum Support der Magdeburger: An deren zwei Heimspielen besuchten jeweils um die 14.000 Zuschauer die "MDCC-Arena" oder einfach das "Heinz-Krügel-Stadion", dass ist weit entfernt davon, was der Betzenberg zuletzt auf die Beine brachte. An dieser Stelle "dicken" Respekt nach Magdeburg, fast 1/3 mehr Zuschauer als auf dem Betzenberg ist sicher erwähnenswert.


Vieles besser in der Fremden machen will es erneut der FCK. Im vierten Auswärtsspiel dieser Saison, sollen endlich die ersten Punkte her. Mit einer katastrophalen Auswärtsbilanz reisen die Roten Teufel nach Sachsen-Anhalt, dabei sollte der ein oder andere Kopf mal wieder arbeiten, denn das letzte Auswärtsspiel beim FCM sorgte im Anschluss für den Turnaround und einen gelungenen Endspurt. Dabei war nicht mal ein Sieg oder ein Unentschieden der Dosenöffner, nein, ein Auftritt zum Fremdschämen sorgte dafür, dass die Mannschaft nach der Ankunft in Lautern unter Flutlicht noch ein Abendtraining absolvieren durfte. Um einer ähnlichen Demütigung aus dem Weg zu gehen, könnte man am Samstag die Gelegenheit ergreifen und beweisen, dass man es diese Saison besser machen möchte, auch wenn einige Chancen dafür schon ausgelassen wurden. Zuletzt beispielsweise das ermüdende 1:1 gegen Zwickau. Fast schon sinnbildlich nahm sich Wunderlich in der Schlussminute die Kugel und verschoss den Elfmeter zum wahrscheinlichen 2:1 Heimsieg. Wütende und enttäuschte Fans trabten einmal mehr aus dem Stadion, es wirkt, als stagniere die Entwicklung.

Hoffnung legten die Fans des FCKs auf weitere Zugänge bis Dienstagabend, diese sind aus vermutlich wirtschaftlichen Gründen jedoch ausgeblieben. Weder konnte der FCK zwei spekulierte Abgänge melden, noch wurde kurzfristig ein von den Fans gewünschter Mittelstürmer, Abwehrchef und/oder Linksverteidiger transferiert. Mit Hippe wurde jedoch noch einmal eine weitere Ergänzung vom BVB 2 für die Innenverteidigung verpflichtet, gut möglich, dass er in Magdeburg zumindest im Kader steht. Dauerhaft wird sicher auch er den Anspruch haben, einen Stammplatz zu erspielen, ob Hippe jedoch eine direkte Verstärkung darstellt, bleibt abzuwarten. Der FCK hat, wie jede andere Mannschaft auch, natürlich jederzeit die Möglichkeit, einen vertragslosen Spieler außerhalb des offenen Transferfensters unter Vertrag zu nehmen.


Über die Vorgehensweise oder taktische Änderung zum Spiel gegen Magdeburg möchte ich keine großen Worte verlieren, ich erkenne keine wirkliche Konstanz um sagen zu können, wie man vorgehen müsste, um in Magdeburg zu bestehen. Mit Konstanz meine ich dabei auch oder insbesondere die individuelle Leistungen einiger Schlüsselspieler, die sich wahnsinnig schwankend gestalten und kaum vorhersehbar sind. Grundsätzlich hat der FCK bereits bewiesen, dass er gegen vermeintlich stärkere Mannschaften mithalten kann, weswegen ich von einem verbesserten Auftritt gegenüber den letzten zwei Spielen ausgehe. Welche personellen Änderungen sich ergeben könnten bzw. wer ggfs. nach einer Verletzung zurückkehrt, werde ich nach der PK vor dem Auswärtsspiel in Magdeburg noch einmal ergänzend erwähnen.

Nach aktuellem Stand ist aber nicht damit zu rechnen, dass sich deutlich mehr Optionen im Vergleich zu den Vorwochen ergeben. Die Innenverteidigung könnte im Idealfall um Hippe u. Kraus als Alternativen ergänzt werden, im defensiven Mittelfeld gestaltet sich die Situation aber weiterhin dramatisch. Möglich, dass Ritter rechtzeitig einsatzbereit ist und diesen Part ähnlich wie in der Vorbereitung u. im ersten Heimspiel übernimmt.


Bei meiner letzten Eröffnung habe ich ein kleines Motto mit "Most Wanted - Erster Torschütze des FCKs gesucht" ins Leben gerufen, heute entscheide ich mich für "X-Factor: Dem FCK gelingt das Unfassbare". Demnach stehen folgende Fälle für den Samstag im Programm, wobei ihr die Frage für euch selbst beantworten dürft, ob diese Geschichte wahr oder frei erfunden ist:

Fall 1: Samstagabend, gegen 19:50 Uhr. Der FCK feiert einen atemberaubenden 3:0 Auswärtssieg. Torschützen waren ausgerechnet Huth, Hanslik u. Kiprit. Eine über 90 Minuten konstante Mannschaftsleistung ohne individuelle Fehler.

Fall 2: Samstagabend, gegen 19:50 Uhr. Der pfeilschnelle K. Kraus kommt nach einem Dribbling in der 80. Minute im Strafraum zu fall. Erneut schnappt sich Wunderlich die Kugel und hämmert das Ding diesmal 10cm tiefer unter die Latte zur Führung rein. Die letzten 15 Minuten inkl. Nachspielzeit spielt der FCK ganz souverän von der Uhr und hat auch bei der vermeintlich gefährlichen Standardsituation in der 95. Minute keinerlei Probleme diese zu klären. Statt einer vogelwilden Organisation und Slapstick pur, wird die Kugel mit voller Entschlossenheit rausgeköpft. 1:0 Auswärtssieg.

Fall 3: Samstagabend, gegen 19:50 Uhr. Enttäuschte Gesichter, diesmal aber nicht in roten Trikots. Trotz Unterzahl gleichen die Roten Teufel mit der wahrlich aller letzten Aktion zum 1:1 aus und bejubeln das verloren geglaubte Spiel wie den Gewinn der Champions-League. Kurios dabei: Der Ausgleich fiel nach einer Standardsituation.


Oliver Kahns Buchmacher sieht den FCM als "gefährdeten" Favoriten (1.85), während ein Unentschieden (3.60) ebenso ordentlich gewertet wird, wie ein Auswärtssieg des FCK (4.20). Ich teile diese Einschätzung und rechne mit maximal einen Punkt, nehme aber logischerweise sehr, sehr gerne drei mit.

Statistik FCK - FCM: 1 Sieg, 1 Unentschieden, 2 Niederlagen
Entfernung der Stadien: 535 km

Das wars von mir. Vielen Dank und viel Erfolg an die Jungs!