38. Spieltag: TSV Rain/Lech - Würzburger Kickers

Saisonstart gegen Hankofen-Hailing am Freitagabend

Indes sind nun auch die Saison-Partien exakt terminiert worden. Die Kickers starten gegen Aufsteiger SpVgg Hankofen-Hailing mit einem Freitagabendspiel in die Spielzeit. Anstoß am 15. Juli ist um 18.30 Uhr.

Wildersinn hat bei einer Aufstellung weiterhin viele Optionen. Von größeren Verletzungen sind zumindest die Feldspieler bei den Kickers bislang verschont geblieben. In die Karten schauen, will sich Wildersinn nicht lassen. Auch wenn es um die Besetzung in der Sturmspitze geht. Allerdings, so viel verriet er, habe Saliou Sané alleine aufgrund seiner Erfahrung Newcomer Franz Helmer "etwas voraus". Eine Option für die Startelf sei Helmer, immerhin erfolgreichster Torschütze der Vorbereitung, trotzdem. Womöglich auch im Duett mit Sané.

Eine Partie, die, so ist sich Wildersinn sicher, ganz andere Qualitäten von seinem Team fordern wird als das Heimspiel gegen Pipinsried. Der Würzburger Chefcoach hat sich intensiv mit dem Gegner auseinandergesetzt. Den Eichstätter 4:0-Heimsieg gegen die SpVgg Greuther Fürth II hatte er vor Ort verfolgt. Die Auswärtsauftritte beim FC Bayern II (0:4) und in Aubstadt (1:1) hat er am Bildschirm analysiert. Sein Team werde gut vorbereitet sein, verspricht Wildersinn: "Wir wissen, was uns erwartet. Nun geht es darum im richtigen Moment die richtigen Mittel anzuwenden."

Der Platz in Eichstätt habe "klein und nicht ganz eben" gewirkt, so Wildersinn. Bedingungen an die sich die Kickers anpassen werden. "Aber deshalb sollte man nicht seine Spielidee verändern", sagt der Rothosen-Coach. Schließlich ist das Selbstvertrauen deutlich mit den Siegen in der Liga und im Pokalwettbewerb bei Bezirksligist DJK Hain (2:0) gewachsen.

Kickers-Trainer Marco Wildersinn warnt aber vor einem Gegner, "der Fußball spielen will, aber auch sehr schnell nach vorne umschalten kann und mit Patrick Kroiß einen absoluten Torjäger hat." Der 27-jährige Angreifer ist der Fixpunkt im Ansbacher Spiel. Ihn "an die kurzen Leine zu nehmen" ist eine Aufgabe, die Wildersinn seinen Abwehrspielern mit auf den Weg gibt.

Ob er nun mit einer Dreierkette, wie zuletzt in Eichstätt oder einer Viererabwehr wie beim 6:0 gegen Pipinsried agieren lassen will, beantwortet Wildersinn noch nicht. "Wir werden uns aber nicht nach {ihnen} richten, sondern unser Spiel durchbringen", kündigt er an.

Morgen geht es für die Kickers ins Grünwalder Stadion gegen Türkgücü. Die Partie hätte im Frühjahr eine Liga höher bereits einmal stattfinden sollen. Damals meldete Türkgücü sein Team kurz vorher vom Spielbetrieb ab. Für morgen Tippe ich ein ungefährdetes 2:0 für die Kickers.

Halte die Mannschaft von Türkgücü für nicht ungefährlich. Interessant besetzt, überstanden ein echt hartes Auftaktprogramm einigermaßen gut. Mit dem Flow und dem neuen Rasen im Grünwalder (hoffe er ist gut festgewachsen) dürfte das Kickers-Spiel aber klar stärker sein.

{...} nach einem Kantersieg wie dem gegen Ansbach noch immer reichlich Dinge, "die wir besser machen wollen und müssen", so der Rothosen-Coach, der beim Auswärtsspiel in München erneut aus dem Vollen schöpfen kann. Dass Ivan Franjic am Donnerstag mit dem Mannschaftstraining aussetzte sei eine "reine Vorsichtsmaßnahme" wegen einer leichten Knie-Blessur gewesen. Wenn sich die Kickers an diesem Samstagmorgen auf den Weg in die Landes-Hauptstadt mache, stehen Wildersinn aber sämtliche Feldspieler zur Verfügung.

{...} Der Konkurrenzkampf ist gut", berichtet Wildersinn über den Kampf um die Plätze in der Startelf und nennt als Beispiel das Duell zwischen Tim Littmann und Thomas Haas auf der Rechtsverteidiger-Position. Überhaupt gebe es trotz der jüngsten Erfolgserlebnisse nicht nur Eitel, Sonnenschein: "Es war Feuer drin", sagt Wildersinn über die Trainingswoche: "Es ist ein gutes Zeichen, dass es Reibung gibt und nicht die komplette Harmonie da ist. Es ist Energie in der Mannschaft."

Kann Kickers-Trainer Marco Wildersinn wieder aus dem Vollen schöpfen?

Nein. Auf jeden Fall fehlen werden Dominik Meisel, den ein Infekt plagt, und Geremi Perera, der am Donnerstag abseits der Mannschaft ohne Ball trainierte. "Jeder Ausfall tut weh", sagt Wildersinn und weißt darauf hin, dass der Kickers-Kader nach wie vor lediglich 19 Feldspieler umfasst.

Jene Akteure aus der bislang zweiten Reihe, die beim Pokalspiel in Großbardorf eine Chance in der Anfangsformation erhielten, konnten sich nicht nachhaltig empfehlen. Doch die zusätzliche Spielpraxis habe zum Beispiel gerade Angreifer Franz Helmer gut getan, hofft Wildersinn: "Wir werden noch jeden Spieler brauchen, auch in der Startelf."

Die Atmosphäre beim Training am Donnerstag war konzentriert und gut. Die Vorfreude auf das Top-Spiel ist zu spüren. "Der ganze Verein, die Mannschaft aber auch das Umfeld und die Fans haben sich dieses Spiel verdient", sagt Wildersinn, der sich aber betont gelassen gibt: "Es ist nicht der 38. Spieltag, an dem es um alles geht. Nur weil es Unterhaching ist oder der Trainerkollege berühmt ist, bin ich nicht angespannter als sonst." Die Stimmung bei den Heimspielen war in dieser Saison durchaus schon ein Erfolgsfaktor. "Es macht einen Riesenspaß", sagt auch Hägele. Und innerhalb der Mannschaft herrsche ohnehin ein gutes Klima: "Im Nachhinein kann man sagen, dass die Verantwortlichen mit Charakteren alles gut gemacht haben", sagt der Abwehrchef mit Blick auf die Teamchemie: "Es erinnert mich ein bisschen an die Aufstiegssaison. Wir sind keine Mannschaft sondern eine kleine Familie auf dem Platz."

"Er versucht das Spiel immer an sich zu reißen", sagt Wildersinn über Franjic, der vor allem den Mannschaftsgeist im Kickers-Team lobt: "Dass sich ein Großteil der Mannschaft zu siebt oder zu acht in der Freizeit trifft, das habe ich so nur selten erlebt."

Auch das sei ein Grund gewesen, warum sich das Team zuletzt "in einen Rausch gespielt" habe. Trotz dem Zwischentief mit der Niederlage in München soll jetzt aber kein Kater folgen. Er habe, berichtet Trainer Wildersinn, nach dem Mammut-Programm der bisherigen Saison mit bereits 20 Pflichtspielen auch etwas Müdigkeit in seinem Team festgestellt: "Bei manchen mehr, bei manchen weniger. Aber das reicht, dass das Gesamtgebilde leidet." Nun aber ist die Zeit der englischen Wochen vorbei. Am Montag und Dienstag gab es für das Team frei. "Das muss reichen, um frische Energie zu tanken", meint Wildersinn, der personelle Veränderungen in der Startformation als "gut möglich" bezeichnet.

Mit Maximilian Zaiser und Peter Kurzweg fehlten am Donnerstag zwei Stammspieler im Training. Der Kapitän war krank, Zaiser am Sprunggelenk leicht angeschlagen. Bei ihm ist Wildersinn aber optimistisch, dass er am Samstag auf dem Platz stehen könne. Länger fehlen wird dagegen Taha Aksu, der sich im Heimspiel gegen Greuther Fürth II einen Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel zugezogen hat. Wie lange er fehlen wird, sei schwierig vorherzusagen.